Kreis Esslingen. Das Polizeipräsidium Reutlingen hat Bilanz gezogen. Im Kreis Esslingen ist die Zahl der Verkehrsunfälle im vergangenen Jahr auf 16 273 angestiegen. 2018 waren es 15 426 gewesen. Ein Großteil der Unfälle im Jahr 2019 - insgesamt 14 797 - ging mit Sachschäden jedoch glimpflich aus. Die Zahl der Verkehrstoten im Kreis ist um sechs gesunken. Zehn Menschen sind auf den Straßen im Kreis im vergangenen Jahr gestorben: fünf Auto-Insassen, drei Radfahrer, ein Fußgänger und ein Motorradfahrer.
Gleichzeitig ist jedoch die Zahl der Schwerverletzten gestiegen. Insgesamt waren es 248. Die Zahl der Leichtverletzten ging um zehn auf 1546 zurück. Häufigste Ursachen für Verkehrsunfälle sind Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren, gefolgt von Vorfahrtsverstößen, Abstandsverstößen und überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit.
25 Mal waren Drogen im Spiel
Zugenommen hat im Kreis Esslingen die Zahl der durch Alkohol bedingten Unfälle um 16 auf 195. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, 18 wurden schwer verletzt, 58 wurden leicht verletzt. Deutlich angestiegen, nämlich von 15 auf 25, ist die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Drogen im Spiel waren.
Bei den Zweiradunfällen - dazu zählen alle motorisierten Zweiräder vom Mofa bis zum schweren Motorrad - wurde im Kreis Esslingen im Jahr 2019 ein Rückgang um 3,6 Prozent auf 326 verzeichnet. Betrachtet man die darin enthaltenen Unfälle mit Maschinen ab 50 Kubikzentimetern, so wurde ein Rückgang um 9,2 Prozent auf 217 Unfälle registriert. Ein Motorradfahrer kam ums Leben. Die Zahl der schwer verletzten Motorradfahrer ging auf 42 zurück, die Zahl der leicht verletzten Motorradfahrer reduzierte sich um 34 auf 107. Bei den von Motorradfahrern verursachten Unfällen mit Toten oder Schwerverletzten waren meist Geschwindigkeit oder Überholen die Ursachen. Bei Kontrollen auf beliebten Ausflugsstrecken wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen vergangene Saison 767 Biker beanstandet, 367 davon wegen überhöhter Geschwindigkeit und Überholverstößen.
105 Unfälle mit Elektrorädern
Zugenommen hat auch die Zahl der Fahrradunfälle. 2019 gab es 505 Radunfälle. Das sind 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings sind weniger Tote und Verletzte zu verzeichnen. 2019 kamen mit dem Fahrrad drei Menschen ums Leben, 2018 waren es fünf gewesen. 73 Radler wurden schwer verletzt (2018: 66), 334 leicht (2018: 329). Die Zahl der Unfälle mit Elektrofahrrädern stieg um 56,7 Prozent von 67 auf 105.
Auch bei den Fußgängerunfällen wurde eine Zunahme registriert. Waren es im Kreis Esslingen 2018 noch 158 gewesen, lag die Zahl 2019 bei 195. Das sind 23,4 Prozent mehr. Ein Fußgänger kam ums Leben. Die Zahl der Schwerverletzten stieg von 33 auf 37, leicht verletzt wurden 139.
Ein Kind kam ums Leben
Die Zahl der Unfälle mit Kindern bis 13 Jahren lag bei 106. Das sind fünf weniger als im Vorjahr. Ein Kind starb. Es war Beifahrer in einem der Autos, die in der Silvesternacht auf der B 27 bei Aichtal in einen Unfall verwickelt wurden und bei dem zwei Menschen ums Leben kamen. Die Zahl der schwer verletzten Kinder ging um acht auf elf zurück, leicht verletzt wurden 106. Rückläufig war zudem die Zahl der Schulwegunfälle: Sie lag bei 27. In der Statistik erfasst wurden dabei Schüler zwischen sechs und 17 Jahren.
Leicht zugenommen auf 1201 haben im Kreis Esslingen die Verkehrsunfälle, an denen junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren beteiligt waren. Dabei wurden vier Personen getötet. 52 Menschen, darunter 31 junge Erwachsen, wurden schwer verletzt. Bei den Hauptursachen liegen Vorfahrtsverletzungen ganz vorne, gefolgt von Fehlern beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren. Zu hohe Geschwindigkeit nimmt den dritten Platz ein, gefolgt von Abstandsverstößen, mangelnder Verkehrstüchtigkeit und Überholen.
Die Unfälle mit Senioren ab 65 Jahren bewegen sich im Kreis Esslingen weiter auf hohem Niveau. Sie sind um 82 auf 1421 gestiegen. Sieben Senioren kamen ums Leben. 84 Personen, darunter 57 Senioren, wurden schwer verletzt. Etwa zwei Drittel der Unfälle, an denen Menschen über 65 Jahre beteiligt waren, wurden von den Senioren selbst verursacht. Zu den Hauptursachen gehören Vorfahrtsverstöße und Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren. Verkehrstüchtigkeit und Abstand spielten eine untergeordnete, Geschwindigkeit und Überholen so gut wie gar keine Rolle. lp/nz