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Auf der Steige kracht es häufig

Statistik Der Albaufstieg von Gutenberg zur Schlatterhöhe ist ein Unfallschwerpunkt. Delikte wie Einbrüche gehen in Lenningen zurück.​

Lenningen. Sieben schwere Unfälle mit Motorrädern in fünf Jahren: Die Gutenberger Steige kristallisiert sich als Unfallschwerpunkt heraus. Das ist ein Ergebnis der Statistik, die der Chef des Polizeireviers Kirchheim, Jürgen Ringhofer, im Lenninger Gemeinderat präsentierte. "Es wird mit Hochdruck an mehr Sicherheit gearbeitet“, betonte er. Die Sanierung der Steige im vergangenen Jahr sei dazu genutzt worden, Leitplanken in den Kurven mit einem Unterfahrschutz auszustatten.

 

Das führen wir auf Corona zurück.
Jürgen Ringhofer
Der Leiter des Kirchheimer Polizeireviers

 

Die Kriminalstatistik weist kaum Besonderheiten auf. Die sogenannte Häufigkeitszahl, bei der die Fälle auf 100 000 Einwohner hochgerechnet werden, lag im Land Baden-Württemberg im vergangenen Jahr bei 4380, in Kirchheim bei 3388 und in Lenningen bei 1843. Die Zahlen in der Kommune bewegen sich auf einem Level vergleichbarer Gemeinden im Revier. Konkret sind die Straftaten in Lenningen von 2020 auf 2021 um gut 28 Prozent auf 152 zurückgegangen. „Das führen wir auch auf Corona zurück“, sagte Jürgen Ringhofer. Weil die Leute mehr zuhause waren, sei beispielsweise weniger eingebrochen worden. So ist 2021 lediglich ein Wohnungseinbruch zu verzeichnen gegenüber drei im Vorjahr und acht im Jahr 2017. Rückläufige Zahlen in diesem Bereich erklärte der Revierleiter zudem mit Prävention und schärferen Strafen. Auf einem ähnlichen Niveau wie im Jahr 2020 bewegte sich im vergangenen Jahr die Zahl der Rohheitsdelikte mit 33 Fällen. Dazu zählen Raub und Körperverletzung. Dabei handle es sich oft um Beziehungstaten. „Da gehen zwei einen heben, kommen heim und klopfen sich“, machte der Revierleiter etwas flapsig klar.

Weiter Alkohol- und Drogenkontrollen

Schwere Diebstähle gab es mit 14 nur noch knapp halb so viele wie im Jahr davor. Einfache Diebstähle gehen ebenfalls zurück: Im Jahr 2020 wurden 57 gemeldet, 2021 lediglich 21. Von insgesamt 97 Tatverdächtigen waren 75 Erwachsene. Der Anteil an Menschen ohne deutschen Pass lag bei 32 Prozent.

Die Rauschgiftkriminalität war mit 20 Fällen ungefähr auf der gleichen Höhe wie im Vorjahr. „Hier sind wir auch über hohe Zahlen dankbar, weil wir wissen, dass wir die Leute erwischt haben“, so Jürgen Ringhofer. Sollte Cannabis legalisiert werden, geht er davon aus, dass sich das vor allem im Straßenverkehr bemerkbar machen wird. Deshalb setzt weiter auf Kontrollen. Die Zahl der Unfälle sank von 2020 auf 2021 von 60 auf 41. Vergangenes Jahr gab es einen Schwerverletzten und 15 Leichtverletzte. 

Die Präsentation der Zahlen nutzte Jürgen Ringhofer auch, um den neuen Leiter des Lenninger Polizeipostens, Thilo Stritt, vorzustellen. Der 44-Jährige hatte das Amt zum 1. September übernommen. Anke Kirsammer