Zahlreiche Interessierte, darunter viele Kinder, drängten sich am Samstagnachmittag in den Räumen der neuen Kinderkrippe im Kindergarten Hepsisau. Sie alle waren neugierig und wollten bei der offiziellen Eröffnung sehen, wie die Verantwortlichen den ehemaligen Bewegungsraum, der zuvor von den älteren Kindern des Kindergartens mitbenutzt wurde, umgestaltet und für die Ein- bis Dreijährigen hergerichtet haben. Der Renner bei den Kleinen war in jedem Fall die neue Rutsche im großen Spiel- und Gemeinschaftsraum, die die Kinder sogleich in Beschlag nahmen. Wichtig dabei: Die Kleinen dürfen die Rutsche nur in Socken oder Hausschuhen nutzen; Straßenschuhe müssen sie vorher ausziehen, betonte Kindergarten-Leiterin Helga Groß.
Mit dem Lied „Kommt, wir singen unser Kindergartenlied“ begrüßten die Kindergartenkinder die Gäste.
„Es gibt eine erfreuliche Nachricht: Auch in Weilheim werden wieder mehr Kinder geboren“, sagte anschließend Bürgermeister Johannes Züfle. Auch er gehe mit gutem Beispiel voran, ergänzte er schmunzelnd mit Blick auf das vierte Kind, das das Ehepaar Züfle im Mai erwartet. Die steigenden Kinderzahlen seien zum einen erfreulich, zum anderen bedeuten sie viel Arbeit, betonte der Rathauschef. „Wir brauchen mehr Betreuungsplätze. Denn die Tendenz ist, dass immer mehr Mütter sehr bald wieder in den Beruf einsteigen. Darauf müssen wir reagieren.“ Jedem Kind aus Weilheim und den Ortsteilen solle ein Platz angeboten werden können.
Die Nachfrage sei groß: Für die drei städtischen Einrichtungen in Weilheim gebe es Wartelisten. Der Gemeinderat habe deshalb erkannt, „dass wir zeitnah eine Lösung brauchen“. Weil es in Weilheim selbst keine Möglichkeiten mehr gab, kam man auf die Idee, die Räume in Hepsisau zu nutzen. Hier war vor einigen Jahren noch eine zweite Kindergartengruppe untergebracht, die jedoch mangels Kindern geschlossen wurde. Anschließend nutzten die Kinder und Erzieherinnen den Raum zum Turnen, was jetzt in der nahe gelegenen Zipfelbachhalle erfolge, ergänzte Helga Groß. „Die Kinderkrippe in Hepsisau haben wir uns was kosten lassen: 75 000 Euro haben wir in die Hand genommen“, informierte Züfle.
Die Umbauarbeiten begannen im September: Unter anderem erhielten die Räume einen neuen Bodenbelag, die Wände wurden gestrichen und die sanitären Anlagen erneuert. Nun gibt es einen großen Raum mit vielen Spielmöglichkeiten, einen Schlafraum und einen Wickelbereich. Insgesamt können bis zu zwölf Kinder zwischen 7.30 und 14 Uhr in der Krippe betreut werden. Die beiden Erzieherinnen Lisa Stenzel und Antje Weber-Schwarzkopf kümmern sich um die Kleinen. Allerdings handle es sich nur um eine Interimslösung, die auf zwei Jahre angesetzt sei, betonte Züfle, denn die Stadt Weilheim plane einen Kindergarten-Neubau, damit die Eltern möglichst kurze Fahrtzeiten haben. „Die neue Einrichtung in der Kinderkrippe Hepsisau können wir dann nach Weilheim mitnehmen“, ergänzte der Bürgermeister, der den Erzieherinnen einen großen Geschenkkorb mit „Nervennahrung“ überreichte und den Kindern die Handpuppe „Limbi“ mitbrachte - „den Drachen von der Limburg“.
„Es liegt eine große Verantwortung in unseren Händen“, sagte die Kindergartenleiterin und betonte: „Dieser Herausforderung wollen wir uns stellen.“
Seit einer Woche ist die Kinderkrippe mit zwei Kindern belegt. Sechs weitere Anmeldungen liegen Helga Groß und ihrem Team bereits vor.