Neidlingen. Die Aussichten auf den nächsten Jahresabschluss, die Weilheims Kämmerer Dennis Bräunle beim Finanzzwischenbericht 2022 im Neidlinger Gemeinderat präsentieren konnte, waren glänzend. Nach aktuellem Stand wird das Ordentliche Ergebnis am Jahresende nicht wie geplant bei einem Minus von einer guten halben Million Euro liegen, sondern bei einem Plus von vier Millionen Euro. Hauptgrund ist die Gewerbesteuer. Neidlingen hatte vorsichtig mit 2,5 Millionen Euro kalkuliert, nach aktuellem Stand werden sieben Millionen erwartet.
Die Gewerbesteuer dürfen die Kommunen nicht komplett behalten. Zwar muss die Gemeinde Neidlingen rund 426 000 Euro mehr Gewerbesteuerumlage abführen als erwartet, dafür fallen die Ausgaben für Sach- und Dienstleistungen im Jahr 2022 ebenfalls 400 000 Euro geringer aus, das gleicht sich also fast aus. Nach ursprünglicher Kalkulation wären der Gemeinde zum Jahresende liquide Eigenmittel von 5,15 Millionen Euro verblieben, die sie für zukünftige Investitionen einsetzen kann. Nach aktueller Planung sind es mehr als zwölf Millionen Euro. War im Finanzaushalt ein Minus von rund 2,5 Millionen Euro erwartet worden, ist aktuell ein Plus von 2,6 Millionen in Sicht, das ist eine Differenz von 5,1 Millionen Euro.
Mulchgerät und Möbel
Verglichen mit diesen Beträgen ging es bei den weiteren Entscheidungen im Gemeinderat um Kleinigkeiten. Der Bauhof erhält ein neues Mulchgerät, vor der Entscheidung wurden im Gemeinderat Videoaufnahmen von Testeinsätzen mehrerer Modelle durch den Bauhof vorgeführt.
Die neue Krippengruppe im Dachgeschoss des Kindergartens erhält eine Ausstattung für netto 14 500 Euro. Ursprünglich lag der Betrag um 9000 Euro höher. Doch bei der Prüfung des Angebots stellte die Architektin Petra Feller fest, dass die Möbel gar nicht alle in die Räumlichkeiten passen. Nach einem Vorort-Termin wurde das Angebot deutlich abgespeckt. Über Spiel- und Bastelmaterial darf der Kindergarten selbst entscheiden und bekommt dafür pauschal 3500 Euro.
In der Neidlinger Grundschule wurden zuletzt im Jahr 2008 Tische und Stühle getauscht, nun will die Schule zwei weitere Räume ausstatten. Rektorin Maren Spachmann hatte dafür zwei Angebote eingeholt: 50 Tische und Stühle der bisherigen Modelle für knapp 10 500 Euro, und 50 moderne Schwingstühle mit Tischen für knapp 12 600 Euro. Sie bat den Gemeinderat, sich für die teurere Lösung zu entscheiden, da die bisherigen Stühle unangenehm knarzen. Der Gemeinderat folgte ihrem Anliegen einstimmig. Peter Dietrich