Lenninger Tal
Autorennen nach Hexenart

Fasnet Die Lenninger Hexa stürmen das Rathaus. Begleitet werden sie von einer bunten Narrenschar, die auf dem Marktplatz eine Überraschung erwartet. Von Iris Häfner

Rache ist süß, dachten sich die Lenninger Hexa, deren Motto „Süß, charmant ond net zum bremsa!!!“ ist. Nicht nur ihnen trieb die Baustelle auf der B 465 den Blutdruck regelmäßig nach oben, sondern eigentlich allen Lenningern. Deshalb dachten sich die Hexa: Die Verantwortlichen müssen wenigstens einmal ihren Tribut zahlen. Und da nicht nur der eigene Schultes auf Straßen für Unwegbarkeiten sorgt, sondern vergangenes Jahr vor allem seine Kollegin aus Owen, wurde Verena Grötzinger kurzerhand zum Rathaussturm nach Oberlenningen eingeladen.

Sie hat es spannend gemacht, bis zum Schluss wussten die Hexa nicht: Kommt sie, oder kommt sie nicht? Verena Grötzinger hat nicht gekniffen - wohl wissend, dass es für sie nicht unbedingt ein Spaziergang wird. So öffneten sich gleich zwei Fenster im ersten Stock des Oberlenninger Rathauses, als die Hexa den Amtssitz ihres Schultes enterten. Mit gelben Bauhelm und Warnweste ausgestattet, winkte die Owenerin dem närrischen Volk zu. Kurz darauf zeigte sich Michael Schlecht am Fensterrahmen.

Im Schlepptau der Hexa ging‘s hinunter auf die Treppe, wo der Rest der Truppe samt den befreundeten Narrenzünften, Guggenmusikern und vielen Lenningern der Dinge harrten. Von „zehn kleinen Lenningern“, die aus dem Tal rauswollten, aber es aus den unterschiedlichsten Gründen nicht schafften, sangen die Hexa. Am Ende des Lieds stieg Michael Schlecht „in die Bütt“. Es zeigte sich, dass er Rathaussturm-Profi ist. Perfekt gekleidet - ganz in ein knallorangenes Bauhof-Outfit gehüllt samt Arbeitshandschuhen und obligatorischem Helm - rechtfertigte er launig und in Reimform sein Tun als Gemeindechef. Kurz und charmant tat es ihm seine Kollegin gleich.

Dann mussten die zwei Bürgermeister dran glauben: Es standen zwei Bobby-Cars bereit. Der Marktplatz war bestens als Rundkurs mit zahlreichen Schikanen und Schildern präpariert. So verlangsamte beispielsweise ein Lkw die Fahrt und es gab eine Umleitung. Am Ziel angekommen, konnten sie kurz verschnaufen, ehe Michael Schlecht und Verena Grötzinger die Polonaise anführten und den Start für die Party gaben.

Bunt und laut war es davor schon beim Fasnetsumzug zugegangen, den die Lenninger Hexa angeführt hatten. Von der katholischen Kirche ging es Richtung Rathaus. Zwischen all die schaurigen Gestalten, wie die Wasserburg-Hexa aus Kirchheim, das Gesinde Schleichingen aus Notzingen und die Körschtaler Höllenwächter, mischten sich die Kinder in ihren bunten Kostümen. Da gab es einen Dalmatiner und anderes Getier, Feen und Prinzessinnen, Polizisten und Feuerwehrmänner. Als krönender Abschluss tauchten erstmals die „Süßen Monster“ auf, schrill-rosa aufgehübscht und nicht zu übersehen: die Frauen von Bodyfit, einer Abteilung des TSV Oberlenningen. Sie waren allesamt bester Stimmung zu der auch die Guggenmusiker Kocher-Fetza aus Aalen und Voodoo Gugga aus Göppingen beitrugen.