Kirchheim. Für Spaziergänger in den Streuobstwiesen rund um Kirchheim ist es in diesen Tagen ein vertrauter Anblick: Bäume, deren Zweige von weißen Gespinsten überzogen sind. In diesen Gespinsten tummeln sich zahlreiche kleine Raupen und fressen alles, was sich darin befindet, ratzeputz auf. Laut Albrecht Schützinger, Obst- und Gartenbauberater im Landratsamt, sind es hauptsächlich die Raupen der Apfelgespinstmotte, die im Landkreis Esslingen reichlich Nahrung finden. Gartenbesitzer beobachten Raupen aber auch in Büschen wie dem Goldregen. Apfelgespinstmotten seien „nicht spezialisiert auf eine Baumart“, so Schützinger. Sie gingen auch auf Feld- und Wildgehölze.
Laut Schützinger ist der Befall in diesem Jahr noch etwas stärker als 2017. Mit Schuld sei das trockene und warme Wetter im April.
Wer beim Anblick seines Baumes den Wunsch verspürt, den gefräßigen Raupen den Garaus zu machen, kann sich die Mühe sparen. „Wenn die Gespinste vorhanden sind, kann man nichts mehr machen“, sagt Albrecht Schützinger. Baumbesitzer müssten in einem frühen Larvenstadium eingreifen. Und auch dann ist nicht alles erlaubt, was möglich ist. Pflanzenschutzmittel dürften je nach Standort und fachlicher Qualifikation nur begrenzt eingesetzt werden. Die Raupen haben sich nun satt gefressen. Im Juni verpuppen sie sich. Dann ist Ruhe bis zum nächsten Jahr.Antje Dörr