Neidlingen. Eine Gemeinde, wenn sie gut geführt wird, will ihren Bürgern einen guten Service bieten. Dazu gehörte in Neidlingen die Rezeptsammelstelle – praktisch und sehr einfach zu handhaben. Als das Gebäude, in dem sie stand, dem Neubau des Betreuten Wohnens weichen musste, zog sie ins Rathaus um. Allerdings wurden im dritten und vierten Quartal 2021 jeweils nur noch je ein Rezept eingeworfen. Im Jahr 2022 sei es bisher kein einziges Rezept gewesen, berichtete Bürgermeister Jürgen Ebler im Gemeinderat. Daher werde die Rezeptsammelstelle ihren Betrieb zum 30. Juni einstellen.
Gute Nachrichten hatte Ebler von der Sanierung der Übergangsunterbringung im Wasserschlossweg mitgebracht. Weil die Architektin Petra Feller und die Handwerker schnell und fleißig waren, wurden die nach einem starken Wasserschaden nötigen Arbeiten früher beendet als gedacht. Die Bewohner sind bereits wieder eingezogen. Die noch von Eblers Vorgänger Klaus Däschler veranlasste Renovierung und Neumöblierung des Bürgerbüros im Rathaus ist ebenfalls abgeschlossen.
Der Landkreis Esslingen muss 4500 ukrainische Flüchtlinge aufnehmen. Aktuell sind in Neidlingen 38 Ukrainer untergebracht und amtlich gemeldet. Damit liegt die Gemeinde 22 Personen über dem Soll. Die Bemühungen um Sprachunterricht sind in vollem Gange.
Deutlich unter dem Soll ist in Neidlingen die Parksituation. Vor kurzem kam in der Gemeinde ein Ersthelfer vor Ort nicht durch, weil alles zugeparkt war und die Fahrbahnbreite nicht reichte. Der Gesetzgeber habe die Bußgelder, besonders wenn Rettungsfahrzeuge behindert werden, drastisch erhöht, warnte Ebler. Gemeldete Verstöße würden konsequent verfolgt und angezeigt. Sollte jemand Probleme haben, diese Ansage ernst zu nehmen, sollte er wissen: Ebler kam als Polizeihauptkommissar ins Bürgermeisteramt. Peter Dietrich