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Bürgermeisterwahl in Wernau: nur noch zwei Kandidaten

Politik Kaum stand die Liste für die Bürgermeisterwahl in Wernau, verzichtete Kandidat Roland Kalleder „aus persönlichen Gründen“. Die Bewerbung von Thomas Nitsch wird aus formalen Gründen abgelehnt. Von Andreas Pflüger

Die gute Nachricht vorneweg: Die Kandidatenliste für die Wernauer Bürgermeisterwahl ist beschlossene Sache. Und: Die Wahl findet am 8. Oktober statt. Beides stand bis Montag nicht abschließend fest, weil man im Rathaus der 12 000-Einwohner-Stadt auf Nummer sicher gehen wollte und deshalb auf eine Stellungnahme der Rechtsaufsichtsbehörde im Esslinger Landratsamt gewartet hatte. Diese ging Montag ein, sodass der Gemeindewahlausschuss abends seines Amtes walten konnte. Ganz so einfach und formal, wie es bei solchen Sitzungen sonst zugeht, war es dann aber doch nicht, ehe klar war, dass auf dem Stimmzettel folgende Namen stehen werden: Auf Position eins rangiert, das hat sich durch den Eingang der Bewerbungen automatisch ergeben, Christiane Krieger, die 31 Jahre alt und als Hauptamtsleiterin der Gemeinde Starzach im Kreis Tübingen tätig ist. Auf Platz drei ist Michael Lauinger zu finden. Der 40-jährige Wernauer ist Polizeihauptkommissar und arbeitet beim Polizeipräsidium in Reutlingen.

In der Zeile zwischen Krieger und Lauinger ist der Name von Roland Kalleder zu lesen. Der 42-jährige Wernauer arbeitet als technischer Verwaltungsangestellter bei der Stadt Ostfildern und hatte seine Unterlagen als Zweiter eingereicht. Kalleder hat allerdings inzwischen kein Interesse mehr, Bürgermeister von Wernau zu werden – und wird im Wahlkampf keine öffentlichen Termine wahrnehmen oder sich auf andere Weise um das Amt bemühen. Für seine Entscheidung seien „persönliche Gründe“ ausschlaggebend, die er nicht näher benennen wolle.

Bewerbung zurückgezogen

Während sich der Gemeindewahlausschuss mit diesem Punkt gar nicht erst zu befassen hatte, musste über zwei andere Bewerbungen gesprochen werden. So hatte der Wernauer Schreiner Severin Grupp seine Bewerbung knapp zwei Stunden vor Ende der Frist im Rathaus abgegeben, sie aber 40 Minuten vor Toresschluss wieder zurückgezogen. Mehr als die Angelegenheit zur Kenntnis zu nehmen, blieb dem Ausschuss nicht übrig. Anders war das im Fall von Thomas Nitsch, dessen Kandidatur der Grund für die Verlegung der Sitzung um sechs Tage war: Der 49-jährige Wernauer, der als Berufsbezeichnung „­Privatier“ angibt, hatte seine Unterlagen zwar frist-, aber nicht formgerecht eingereicht. Zwei der 25 abgegebenen Formblätter mit Unterstützerunterschriften waren von nicht wahlberechtigten Personen unterzeichnet. Zudem hatte er ein falsches Formular mit seiner eidesstattlichen Versicherung abgegeben. Die Entscheidung des Ausschusses, Thomas Nitsch nicht zur Wahl zuzulassen, fiel einstimmig aus. Bürgermeister Armin Elbl machte deutlich, dass dem abgelehnten Bewerber, der den Beschluss des Ausschusses noch im Bürgersaal ausgehändigt bekam, selbstverständlich Rechtsmittel zustehen würden. Er habe einen Monat Zeit, Widerspruch einzulegen. Sollte dies noch vor dem 8. Oktober geschehen, müsse der Wahlausschuss entscheiden, ob die Angelegenheit neu zu bewerten sei. „Eine aufschiebende Wirkung hat ein solcher Widerspruch allerdings nicht. Die Wahl findet wie geplant statt“, ergänzte Elbl.

Am Dienstag machte Nitsch deutlich, dass er den Ausgang der Wahl abwarten werde, um dann gegebenenfalls Rechtsbeschwerde einzulegen. Unbeirrt von alldem setzen Christiane Krieger und Michael Lauinger ihren Wahlkampf fort. Am Donnerstag, 28. September, werden beide ab 19 Uhr in der Stadthalle im Quadrium ihre Vorstellungen präsentieren und Fragen beantworten.