Kreis. Leerstände, sinkende Umsätze und eine spürbare Zurückhaltung bei potenziellen Investoren und Mietern prägen den Markt für Gewerbeimmobilien in Deutschland. So auch im Landkreis Esslingen. Das Sorgenkind seien Büroimmobilien. „Betrachten wir den Landkreis Esslingen, dann tun sich im Bürosegment eigentlich nur die Märkte in Esslingen und auf den Fildern hervor. Ansonsten stößt das vergleichsweise gute Angebot kaum auf Nachfrage“, schildert Paul Kleinheins, Teamleiter Kommunen & Gewerbeimmobilien der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, die Situation.
Die Ursachen dafür seien vielfältig: Vor allem aufgrund der angespannten Wirtschaftslage und gestiegener Kosten fehle vielen Unternehmen und Investoren die nötige Planungssicherheit. Und dann gebe es nach wie vor den Trend zum Homeoffice. „Viele Büronutzer sind verunsichert. Doch kommt es immer wieder darauf an, die passenden Interessenten zu finden und zusammenzubringen“, sagt der Experte für Gewerbeimmobilien.
Seiner Ansicht nach eigne sich die derzeitige Marktlage insbesondere für kapitalstarke Anleger. „Investoren mit guter Bonität bieten sich jetzt Chancen“, sagt Kleinheins. Besonders attraktiv seien kleine bis mittlere Objekte mit gesunder Infrastruktur und ausgezeichneter Lage. „Es macht einen Unterschied, ob Flächen in Berkheim oder in der Esslinger Innenstadt vermietet werden. Bei Logistik- und Produktionsflächen, die nach wie vor stark gefragt sind, spielt der Zugang zu Verkehrswegen eine besonders große Rolle – je verkehrsgünstiger, desto besser“, betont der Immobilienkenner.
Insgesamt zeigt sich Kleinheins aber mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2023 zufrieden. „Natürlich konsolidiert sich der Markt in diesen herausfordernden Zeiten. Das erkennen wir auch an den längeren Vermarktungszeiträumen. Egal, ob es um klassische Vermietungsobjekte zur Kapitalanlage oder Büroflächen geht: Die Interessenten schauen noch genauer hin, prüfen und vergleichen“, erläutert Paul Kleinheins die aktuelle Lage. pm