Im Ohmdener Gemeinderat herrschte keine Harmonie zwischen Bürgermeisterin Barbara Born und den Ratsmitgliedern, dennoch konnten sich diese nun einigen: Die Gemeinderäte können in den Räumlichkeiten der Stadtkasse Weilheim Einsicht in die gebuchten Belege der Gemeinde nehmen. Der Gemeinderat hatte die Offenlegung der im Ergebnishaushalt 2024 gebuchten Belege und die Offenlegung der monatlichen Belege für das Jahr 2025 durch Übermittlung in PDF-Format beschlossen. Die Verwaltung hatte entgegnet, dass dies aufgrund des großen Umfangs nicht umgesetzt werden könne.
Persönliche Worte der Bürgermeisterin
Barbara Born richtete zu Beginn der Sitzung einige persönliche Worte an die Ratsmitglieder. „Ich möchte darauf hinweisen, dass die Verwaltung in den letzten Jahren korrekt und zuverlässig gearbeitet hat.“ Der Gemeinde Ohmden sei von der Rechtsaufsichtsbehörde bisher immer ein sehr gutes Zeugnis über die gesetzmäßige Haushaltsführung ausgestellt worden. Außerdem erklärte sie, dass der Ohmdener Haushalt aufgrund der geringen Einnahmen im Bereich der Gewerbesteuer seit Jahrzehnten angespannt sei. Auf eine wohlüberlegte Haushaltsführung sei daher von jeher viel Wert gelegt worden.
Zudem bekräftigte sie, dass der Gemeinderat und insbesondere die sieben neuen Mitglieder über die laufenden Projekte der Gemeinde informiert worden seien. Sie hätten auch eine Einführung in das kommunale Haushaltsrecht erhalten, um auf die Haushaltsberatungen vorbereitet zu sein. Vor diesem Hintergrund warnte sie davor, kurzsichtige Entscheidungen zu treffen.
Naturkindergarten werden zusammengelegt
Als Beispiel führte sie die vom Gemeinderat beantragte vorübergehende Stilllegung des Naturkindergartens am Trinkbach an. Der daraus entstandene Kompromiss: „Ab März werden die beiden Naturkindergartengruppen zusammengelegt“, sagte Barbara Born. Als Grund nannte sie Kündigungen von Beschäftigten des Naturkindergartens am Bergwald. Die Gruppen sind laut der Bürgermeisterin bis zum Ende des Kindergartenjahres 2024/2025, bis zum 31. August, zusammengelegt. Insgesamt werden dort 20 Kinder betreut. Beide Schutzhütten sollen in dieser Zeit aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit genutzt beziehungsweise geheizt werden. Dadurch sollen bauliche Schäden vermieden werden.
Voraussichtlich ab dem 1. September gibt es wieder zwei Einrichtungen, da dann weitere Kinder betreut werden müssen, die einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz haben. Die Gemeinde muss bis dahin das erforderliche Personal einstellen. Die Bürgermeisterin warnt vor einer vollständigen und längeren Stilllegung. Das könne dazu führen, dass die Baugenehmigung erlischt und die Schutzhütte sowie alle übrigen baulichen Anlagen rückgebaut werden müssten.
Verabschiedung des Haushalts 2025
Der Haushaltsplan und die Haushaltssatzung für das Jahr 2025 sowie der Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Wasserversorgung für das Jahr 2025 wurden einstimmig beschlossen. Der voraussichtliche Schuldenstand der Gemeinde wird sich Ende 2025 aufgrund der in der Haushaltssatzung 2025 beschlossenen Kreditermächtigung von 833.900 auf 1.158.900 Euro erhöht, damit erhöht sich die pro Kopf Verschuldung von 473 auf 660 Euro. Kämmerer Michael Nagel weist jedoch darauf hin, dass noch abzuwarten ist, ob die Kreditermächtigung tatsächlich noch im laufenden Jahr in Anspruch genommen werden muss.

