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Bauplätze in Wendlingen kommen erneut unter den Hammer

Wohnen Wendlingen versteigert am Sonntag die sieben übrig gebliebenen Grundstücke im Neubaugebiet Stein­riegel. Es ist die zweite Auktion für das Areal. Derzeit laufen dort die Erschließungsarbeiten. Von Philip Sandrock

Bauplätze sind derzeit noch ein knappes und vor allem gefragtes Gut. Deshalb hatte der Wendlinger Gemeinderat schon im Juli 2021 beschlossen, die 17 Grundstücke im Neubaugebiet Steinriegel zu versteigern. Bei der Auktion im vergangenen September blieb die Nachfrage hinter dem Angebot zurück: Nur für 13 Bauplätze fanden sich damals Käufer. Davon sind inzwischen drei wieder abgesprungen. „Aus unterschiedlichen Gründen“, wie Jens Fritz, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Grundstücksverkehr, Recht, auf Nachfrage unserer Redaktion betont.

 

Dieses Mal rechnen wir mit deutlich weniger Teilnehmern.
Jens Fritz
Der Leiter der Stabsstelle Grundstücksverkehr zu der veränderten Zinssituation

 

Somit startet die Stadt jetzt einen zweiten Anlauf, um ihre verbliebenen sieben Bauplätze zu veräußern. „Wir starten mit den gleichen Voraussetzungen wie im vergangenen Jahr“, so Fritz. Das Mindestgebot errechnet sich aus dem Bodenrichtwert der angrenzenden Wohngebiete. Er liegt bei 800 Euro pro Quadratmeter. Grundvoraussetzung ist ein Finanzierungsnachweis, der mit der Bewerbung zur Teilnahme an der Versteigerung vorgelegt werden muss. Er muss die Finanzierung bis zum möglichen Höchstgebot belegen. „Damit wollen wir Spaßbieter verhindern und für alle Teilnehmer faire Voraussetzungen schaffen“, sagt Fritz. Der Nachweis könne etwa eine Finanzierungsbestätigung der Bank, eine Bürgschaft oder ein Kontoauszug sein. Es werde offen geboten, sodass jeder Teilnehmer sehen könnte, wo er stehe und wann sein Limit erreicht ist. Somit sei maximale Transparenz gewährleistet, so Fritz.

Bei der ersten Versteigerung im September 2022 habe es 69 Anmeldungen gegeben, sagt Fritz. „Dieses Mal rechnen wir aufgrund der veränderten Zinssituation mit deutlich weniger Teilnehmern“, so Fritz. Eine Prognose, wie viele Interessenten dieses Mal im Treffpunkt Stadtmitte um die Bauplätze bieten, wolle er allerdings nicht wagen, weil die Anmeldefrist noch bis in die Nacht von Samstag auf Sonntag laufe. Interessenten können sich noch bis zum 15. April um 23.59 Uhr per E-Mail im Rathaus bewerben.

Vor der ersten Versteigerung im vergangenen Jahr gab es eine Diskussion darüber, ob solche Höchstgebotsverkäufe die Bodenrichtwerte in die Höhe treiben. Fritz sieht das nicht: „Schon bei der Versteigerung im vergangenen Jahr lagen die Gebote meist beim angrenzenden Bodenrichtwert von 800 Euro pro Quadratmeter oder nur knapp darüber.“ Die Grundstücke zum Höchstpreis zu versteigern, sei eine Entscheidung des Gemeinderats gewesen. Und die fiel im Juli 2021 einstimmig.

Lange hatten der Gemeinderat und der Ausschuss für Technik und Umwelt über die Vergabekriterien diskutiert. Lange Zeit stand auch ein Erbbaurecht zur Debatte. Auf Vorschlag der CDU-Fraktion war damals jedoch im Gremium entschieden worden, alle Einfamilienhausgrundstücke im Bieterverfahren zu verkaufen. Mit dem über den Bodenrichtwert hinausgehenden Erlös solle die Stadt in Sozialwohnungen investieren. Diesem Vorschlag schloss sich der Gemeinderat damals einstimmig an.

Grundstücke subventioniert

Ein anderes Verkaufsmodell wurde für die Reihenhausgrundstücke in dem Neubaugebiet gewählt: Für sie entschied der Gemeinderat damals, den Verkauf zu subventionieren. Sie wurden zehn Prozent unter dem damals geltenden Bodenrichtwert von 780 Euro pro Quadratmeter verkauft.

Wie es weitergeht, sollten auch dieses Mal nicht alle Grundstücke einen Käufer finden, vermag Fritz noch nicht zu sagen. Dann werde es auf jeden Fall erneut in den kommunalen Entscheidungsgremien diskutiert werden müssen, sagt er. Sprich: Dann müsste sich der Gemeinderat damit auseinandersetzen, zu welchen Konditionen die Grundstücke dann verkauft werden sollen.