Bis zuletzt hatte es so mancher kaum für möglich gehalten, dass Handwerker und Bauarbeiter noch rechtzeitig das Feld räumen würden - auch Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle war skeptisch gewesen: „Dass es hier heute so aussieht, hätte ich Anfang der Woche nicht gedacht“, gab er zu. Doch es hat geklappt: Nach knapp einem Jahr Umbau hat das Weilheimer Freibad wieder eröffnet.
Zahlreiche eingefleischte Freibadfans, aber auch andere Interessierte zog es am Einweihungstag an und ins Wasser. Kleine und große Badegäste sprangen in die neuen Edelstahlbecken, flitzten die Breitrutsche hinab und vergnügten sich an den bunten Wasserspielen im Nichtschwimmerbecken und dem ganz neu eingerichteten Kleinkindbereich.
4,2 Millionen Euro hat die Stadt in den Quasi-Neubau gesteckt - und das, obwohl landauf, landab Bäder schließen. „Damit setzen wir einen Gegentrend“, stellte Johannes Züfle klar und versprach: „Unser frisch saniertes Bad wird nicht so schnell schließen.“ Ein Geduldsspiel und ein Kraftakt sei der Umbau gewesen - aber er habe sich gelohnt. „Das Bad hat sichtbar an Qualität gewonnen“, betonte der Bürgermeister - ob es um dem ebenerdigen Wasserspiegel, das vergrößerte Nichtschwimmerbecken oder neue Spielgeräte gehe. Ein vergleichsweise kleiner Wermutstropfen ist es da, dass zur Eröffnung noch nicht alles fertig geworden ist - die Duschen und Toiletten etwa. Gelöst hat die Stadt das Problem, indem sie vorübergehend mobile Sanitäranlagen aufgestellt hat.
Gelungen ist der Umbau auch aus Sicht der DLRG und des Fördervereins Weilheimer Freibad. „Ich bin froh, dass die Stadt das Geld in die Hand genommen und das Freibad saniert hat“, sagte Holger Böhm, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Weilheim. Es sei „extrem wichtig“, dass es das Bad gebe. „Nicht nur, weil man hier schwimmen lernen kann, sondern auch aus kulturellen Gründen.“ Nun sei lediglich noch offen, was mit dem Lehrschwimmbecken passiert, sprach er ein weiteres brisantes Bäder-Thema an.
Zufrieden mit dem Ergebnis der Sanierung ist auch Tilman Eberhardt, Vorsitzender des Freibad-Fördervereins: „Wir sind vor allem froh, dass es jetzt einen separaten Kleinkindbereich gibt und dass nur einer der großen Bäume weichen musste.“ Zwar ist die ursprüngliche Mission des aus einer Bürgerinitiative entstandenen Vereins - nämlich die Erhaltung des Freibads - erfüllt. Dennoch sei er damit keineswegs überflüssig geworden: „Wir unterstützen das Bad weiterhin“, sagte Tilman Eberhardt, etwa mit der Finanzierung eines aufblasbaren Wasserspielzeugs.