Kirchheim. Die ICE-Baustelle kann in den nächsten Jahren viele Anwohner sehr direkt betreffen. Bei
Andreas Volz
einer der heftigsten Auswirkungen ist allerdings zu wünschen, dass sie den Beteiligten erspart bleibt. „Bei sehr hohen Belastungen durch Baulärm“ können Anwohner einen „Ersatzwohnraum“ zur Verfügung gestellt bekommen. Konkret heißt das, dass der Bauherr zum Beispiel die Kosten für einen vorübergehend notwendigen Hotelaufenthalt übernimmt.
Für eine ruhige Nacht in der eigenen Heimatstadt ins Hotel ziehen? Diese Aussicht ist – von den Hotelbetreibern abgesehen – nur für denjenigen verlockend, der tatsächlich „sehr hohen Belastungen“ ausgesetzt ist.
Sollten an Gebäuden oberhalb der beiden Tunnelröhren durch den Bau Schäden entstehen, werden die Betroffenen dafür entschädigt. Zu diesem Zweck sieht das Beweissicherungsverfahren vor, dass bereits vor Baubeginn der Zustand der Gebäude aufgenommen wird. Der kaufmännische Projektleiter Frank Fries sagte dazu aber beschwichtigend: „Wir wollen nichts kaputt machen und keine Schäden hinterlassen.“
Bei möglichen Erschütterungen durch den Bau sahen die Experten in der Stadthalle nur ein „geringes Konfliktpotential“ – wegen der großen Abstände zur Bebauung. Durch den späteren Schienenverkehr könnte es an der Klaus-Holighaus-Straße zu Erschütterungen kommen, was aber beim Tunnelbau berücksichtigt und somit quasi ausgeschlossen wird. Die spätere Lärmbelästigung durch die Züge sei im Abschnitt 2.1 nicht gegeben, einerseits durch den Tunnel und andererseits durch die Überlagerung mit dem Lärm der Autobahn. Das Thema „Infraschall“ spiele bei der ICE-Trasse keine Rolle, hieß es auf Nachfrage. Aber es werde ohnehin auf sämtliche Frequenzen geachtet, die von einzelnen Schallquellen ausgehen.
Während des Baus gibt es für alle Interessierten Baustellenführungen, Info-Podeste und ein Info-Mobil. Wer weitere Fragen hat, kann sie unter der Telefonnummer 07 11/21 32 12 12 stellen oder per E-Mail an die Adresse bauen@stuttgart-ulm.de schicken. Umfangreiche Informationen gibt es auch im Internet unter www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de.
