Medizin
Bei Wirbelsäulen-Operationen hilft jetzt ein 3D-Navi

Die Medius Klinik Nürtingen möchte mit der hochmodernen Technologie ihre Vorreiterrolle in dem Bereich unterstreichen.

Dr. Thomas Kaminski (links), Chefarzt der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie, erkennt auf dem Bildschirm, wo und in welchem Winkel die Schraube eingebracht werden muss. Foto: Medius Kliniken

Weiterer Meilenstein für die Medius Klinik Nürtingen: Erstmals wurde in der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie eine 3D-navigierte Wirbelsäulenoperation durchgeführt. Die innovative Methode, die ab sofort täglich zum Einsatz kommt, ermöglicht es den Chirurgen, auch bei komplexen anatomischen Verhältnissen Implantate mit höchster Präzision und Sicherheit einzusetzen.

„Während wir früher bei bestimmten Abschnitten der Wirbelsäule lediglich ein zweidimensionales Bild im Röntgen hatten und uns auf anatomische Landmarken verlassen mussten, erlaubt uns die neue Technologie auch einen Blick in die Tiefe“, erklärt Dr. Thomas Kaminski, Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie. „Das lässt sich grob mit einem Navigationssystem im Auto vergleichen: Wo liegt das anatomische Ziel für den Eingriff? Wie können wir dieses Ziel räumlich am besten erreichen und wo soll das Implantat in welchem Winkel eingebracht werden?“

Das Navigationssystem wird vor dem eigentlichen Eingriff am Patienten angebracht. Anschließend senden Reflektoren – wie vergleichsweise die Satelliten beim Auto-Navi – punktgenaue Positionsdaten. Die Software visualisiert dann dank Kamera, hochmodernem Bildgebungsprogramm und mehreren Bildschirmen, was der Operateur mit bloßem Auge nicht sehen würde. Dadurch kann der Chirurg die Kontrolle der Schraubenlage und eventuell nötige Korrekturen bereits während der Operation vornehmen. Dies minimiert sowohl das Risiko, Nerven oder Knochengewebe zu verletzen, als auch die Wahrscheinlichkeit einer späteren Revisionsoperation. Ein weiterer großer Vorteil liegt zudem in der Verringerung der Strahlenbelastung für Patient und Personal während der Operation, die zuvor mehrere Röntgenaufnahmen erforderte.

Die ersten Operationen auf dem Säer bestätigen bereits den erhofften Fortschritt. „Wenn man sofort merkt, wie exakt die Technik funktioniert, entwickelt man als Operateur sehr schnell Vertrauen. Ich möchte das System künftig nicht mehr missen“, sagt Kaminski.

Die hochmoderne Technologie, die in Deutschland bislang nur vereinzelt eingesetzt wird, gehört in der Wirbelsäulenchirurgie auf dem Säer ab sofort zum Alltag. Diese innovative Entwicklung unterstreiche die Vorreiterrolle der Nürtinger Wirbelsäulenchirurgie, so die Klinik. pm