Lenninger Tal
Berufsorientierung: Tausche Klassenzimmer gegen Betrieb

Beruf Die Lenninger Werkrealschule will ihre Schülerinnen und Schüler fit für die Arbeitswelt machen. Anfang Juli stand deshalb für alle Berufliche Orientierung statt Mathe und Englisch auf dem Stundenplan.

In den letzten Schuljahren konnten viele Projekte der Berufsorientierung pandemiebedingt nicht oder nur sehr eingeschränkt stattfinden. Um diese stärker in den Fokus zu rücken, fand Anfang Juli die Auftaktwoche der Beruflichen Orientierung statt, an der sich die Klassen 5 bis 10 der Werkrealschule Lenningen beteiligten.

In einer Berufe-Rallye besuchte die Klasse 5 die Lenninger Betriebe Dangel-Metall, ERO-Etiketten und die Schreinerei Fiegenbaum. Hier blickten die Schülerinnen und Schüler hinter die Kulissen und lernten die Betriebe näher kennen. Die Sechstklässler durften ihren Eltern einen Tag über die Schulter schauen und sie im Berufsalltag begleiten.

Die Klasse 7 nahm die Gelegenheit wahr, eigene Stärken herauszufinden. Im Rahmen der Kompetenzanalyse Profil AC wurden die überfachlichen Kompetenzen und beruflichen Interessen der Mädchen und Jungen erarbeitet. Alle Schülerinnen und Schüler der Klasse 8 hatten die Möglichkeit, an einem Berufsfeld-Spiel der Agentur für Arbeit teilzunehmen, um ihre Selbsteinschätzung im Berufsorientierungsprozess zu festigen.

Anschließend fand unter Beteiligung der Industrie- und Handelskammer, der Firma Schmauder & Rau sowie der Agentur für Arbeit das Programm „Azubi gesucht!“ statt. Dort wurden verschiedene Ausbildungsberufe in der Region Esslingen vorgestellt. Außerdem erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Tipps zur Anfertigung von Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf. Darüber hinaus hatte die Klasse auch die Möglichkeit, gruppenweise den Ablauf von simulierten Bewerbergesprächen zu üben. Viele der Achtklässler fanden das großartig. Fabiola fasste die Veranstaltung folgendermaßen zusammen: „Ich wünsche mir, dass ‚Azubi gesucht!‘ auch in der Zukunft eingesetzt wird. Es ist sehr gut, um sich vorzubereiten.“

Schüler als Talkshow-Gäste

In der Talkshow „Schule – und was kommt dann?“ haben Lena, Alex, Anna und Micha im Rahmen der Woche der Berufsorientierung an der Werkrealschule Lenningen aus dem Nähkästchen geplaudert. Die vier haben in den letzten zwei Jahren ihren Abschluss an der Werkrealschule Lenningen gemacht und stecken mitten in der Ausbildung zur Baumaschinenmechatronikerin, zum KfZ-Mechatroniker und zur Bäckerin. Micha hat die Berufsfachschule besucht und geht nun in eine Ausbildung über. Alle haben sich den Vormittag frei genommen, um den Schülerinnen und Schülern von ihren ersten Schritten ins Berufsleben zu berichten.

Mit Fragen löchern konnten Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse die Ausbilder der drei Betriebe Schneider Form, Blech am Bau und ERO-Etiketten. „Ich wusste gar nicht, dass da so viel dahintersteckt“, stellte Schüler Andreas nach den Besichtigungen beeindruckt fest. Damit nicht genug: Am Freitag kamen die Ausbildungsleiter der Firmen an die Schule, um Vorstellungsgespräche durchzuführen. „Nicht mal bei meiner mündlichen Prüfung war ich so aufgeregt“, erzählte Narcisa. Doch dank der individuellen Rückmeldung der Herren ist sie auf den Ernstfall vorbereitet.

Ein Praktikum stand für die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 auf dem Programm. Für eine Woche haben sie das Klassenzimmer gegen einen Betrieb getauscht und konnten selbst gewählte Berufsfelder ausprobieren. gj