Kreis. Im neuen Halbjahresprogramm des Evangelischen Bildungswerks im Landkreis Esslingen begegnen sich bewährte Klassiker und interessante Neuerscheinungen. Die Referenten reichen vom Landesbischof bis zur Multimillionärin, die gerne mehr Steuern bezahlen möchte.
Wenn Alt und Jung miteinander reden, ist es bis zu einem „Hä?“ nicht weit – meist mit einem rätselnden Gesichtsausdruck verbunden. Mit teils spielerischen Methoden will Pfarrer Winfried Speck am Vormittag des 7. Oktober in Filderstadt-Bonlanden das gegenseitige Verständnis füreinander wecken. Wer bei jüdischen Feiertagen wie Rosch ha-Schana, Jom Kippur und Sukkot nur ähnlich fragend blicken kann, dem sei der „Grundkurs Judentum“ am 27.September in Oberensingen mit Pfarrer Jochen Maurer, dem landeskirchlichen Beauftragten für die Entwicklung des christlich-jüdischen Gesprächs, empfohlen. Er ist eine gute Vorbereitung für die gemeinsame Lektüre der Hebräischen Bibel mit Pfarrer Werner Grimm, die ab 10. Oktober wieder sechs Wochen lang jeden Dienstagmorgen in Nürtingen angeboten wird. Männliche Teilnehmer können die sechs Vormittage am selben Ort zuvor mit „Bizeps und Bibel“ beginnen, auf eine Fitnesseinheit ab 7.30 Uhr folgt die vielfältige Beschäftigung mit dem Thema „Himmel“.
Am 9. November lädt das Evangelische Bildungswerk zu einer Gedenkstunde zur Reichspogromnacht in die Auferstehungskirche Kirchheim ein. Es spricht Thomas Stöckle, Leiter der Gedenkstätte Grafeneck. Die mehrtägige Reise zu jüdischen Spuren in Mainz, Worms und Speyer ist zwar erst für April geplant, Interessenten sollten sich aber früh anmelden.
Wer will schon gerne mehr Steuern zahlen? Eine Multimillionärin, aus deren Sicht die Schere zwischen Arm und Reich zu weit auseinanderklafft und die deshalb mit anderen gemeinsam den Verein „taxmenow – Initiative für Steuergerechtigkeit“ gegründet hat. Sie erläutert am 24. Oktober beim Arbeitskreis Ökonomie in Esslingen ihre Motivation. In der Kirchheimer Reihe untersucht am 25. Oktober Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus, woher es kommt, dass Menschen aus der Mitte der Gesellschaft Antworten in antisemitischen Erzählungen suchen. In der Nürtinger Reihe spricht am 5. November Ernst-Wilhelm Gohl, Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, über das Verhältnis vom christlichem Menschenbild und künstlicher Intelligenz.
Wer wissen will, warum der Vatikan jetzt umbenannt wird, was die Mönchskutte mit Cancel Culture zu tun hat und wie der größte Klugscheißer des Planeten heißt, der erfährt es beim Kirchenkabarett „Bruder Theo kehrt zurück“ am 21. Oktober in der Kirchheimer Christuskirche. Alle weiteren Termine sind auf www.ebiwes.de zu finden. pm