Bissingen. „Das ist ein Thema, das uns viele Jahre intensiv beschäftigt hat“, erinnerte Bürgermeister Marcel Musolf jetzt in der Sitzung des Gemeinderats beim Bericht über die schrittweise erfolgte Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf letztlich LED ab 2017 und den dadurch deutlich gesenkten Stromverbrauch.
Insgesamt gibt es in Bissingen rund 600 Straßenleuchten, 100 davon im Ortsteil Ochsenwang. Bis zum Jahr 2008 waren ausschließlich Quecksilberdampfleuchten im Einsatz. Im Zuge der technischen Weiterentwicklung wurden diese 2008/09 zunächst durch Natriumdampfhochdruckleuchten und Kompaktleuchtstofflampen ersetzt, gefolgt von Energiesparlampen in den Wohn- und Nebenstraßen in den Jahren 2009 bis 2015. 2015 gab es schließlich den Auftakt zur LED-Umrüstung mit einem Pilotprojekt im Gewerbegebiet Alte Weberei und schließlich der gesamten Straßenbeleuchtung zwischen 2017 und 2022. Eine Grafik des Stromverbrauchs der Jahre 2002 bis 2022 zeigt: Durch die Umrüstung auf energiesparende Technik konnte der Stromverbrauch um 80 Prozent reduziert werden. So lag dieser 2002 noch bei gesamt 178 551 kWh, 20 Jahre später waren es nur noch 38 681 kWh.
Der jährliche Stromverbrauch habe sich allein mit der LED-Umrüstung um 85 000 kWh verringert, so Musolf. Bei angenommenen Kosten von 0,35 Euro pro kWh ergebe das eine dauerhafte jährliche Kosteneinsparung von gut 30 000 Euro oder mehr bei den anzunehmend steigenden Stromkosten.
Amortisation in sechs Jahren
Die Bissinger Straßenbeleuchtung wird über Ökostrom versorgt. „Die Kosten konnten trotz steigender Strompreise konstant gehalten werden“, erklärte Marcel Musolf. Ab dem zweiten Umrüstungspaket 2018 seien zudem Leuchten mit einem wärmeren Farbton zum Einsatz gekommen, was auch dem Insektenschutz diene. Dafür wurden einige weitere Maßnahmen vorgenommen. Ein weiteres Plus sei der geringere Wartungsaufwand der Lampen. Die Umrüstung auf LED zwischen 2017 und 2022 kostetet insgesamt 208 000 Euro, abzüglich der Fördermittel blieb der Gemeinde ein Eigenanteil von rund 160 000 Euro. „Beim aktuellen Strompreisniveau amortisiert sich das bereits nach sechs Jahren“, so Musolf. 2023 ging die Gemeinde technisch noch einen Schritt weiter und richtete im Bereich des östlichen Ortseingangs sowie beim Freizeit- und Sportgelände eine sensorgesteuerte Beleuchtung ein. Das funktioniere sehr gut, berichtete Marcel Musolf, dieses System soll auch bei der Straßenbeleuchtung im künftigen Gewerbegebiet „Fürhaupten“ umgesetzt werden. Katja Eisenhardt