Weilheim und Umgebung
Bissinger Gewerbegebiet: Zum Baubeginn fehlt noch ein Schritt

Wirtschaft Der Gemeinderat stimmt dem Entwurf des Bebauungsplans „Fürhaupten“ zu. Nun fehlt nach der öffentlichen Auslage nur noch der Satzungsbeschluss bis es losgehen kann. Von Thomas Zapp

Die geopolitischen und wirtschaftlichen Zeiten in Europa sind schwierig, aber in der Voralbgemeinde Bissingen hält die lokale Wirtschaft Kurs. Mehr als zehn Unternehmen in der Gemeinde brauchen mehr Platz, und das hat sich auch in den vergangenen Monaten nicht geändert, trotz Energiekrise und Co.

Mit viel Energie betreibt der Gemeinderat daher auch das Großprojekt am Ortseingang weiter: Das Gewerbegebiet Fürhaupten. „Wir gehen davon aus, dass die Gesamtbedarfslage nach wie vor höher sein wird als das verfügbare Flächenangebot“, sagt Bürgermeister Marcel Musolf. Konkret geht es um vier Hektar Fläche, die bebaut werden dürfen, wo derzeit noch Ackerbau betrieben wird. Einzelne Interessenten haben schon einen Bedarf von 1,5 Hektar angemeldet. Es dürfte also voll werden auf dem Areal.

Einkaufsmarkt wird doppelt so groß

Nach der öffentlichen Auslegung des Vorentwurfes zu Beginn des Jahres sind nun die Änderungswünsche eingearbeitet worden. Da ging es um viele Aspekte wie die Dachbegrünung, Belange der Landwirtschaft und der Feuerwehr, Grundwasser, Überflutungsgefahr bei Starkregen und vieles mehr. Sogar die Position von „Kleintierfallen“ und die Größe von Werbung wird geregelt.  Einstimmig haben die Ratsmitglieder dem geänderten Entwurf des Bebauungsplans zugestimmt.
Freuen dürfen sich die Bissingerinnen und Bissinger auch über eine Vergrößerung des Einkaufsangebots. Ein neuer Einkaufsmarkt soll im Gewerbegebiet Fürhaupten 1000 Quadratmeter Platz sowie einen Backshops mit Gastronomie bekommen. Das sind 200 Quadratmeter mehr als in einem normalen Gewerbegebiet üblich sind, aber für den geplanten Lebensmittelmarkt stellt die Gemeinde beim Regierungspräsidium Stuttgart ein Antrag auf „Zielabweichung“. Denn hier geht es um die Sicherung der Nahversorgung, und die leistet im Ort bislang ein „Netto-Discounter“ in der Stahlbrunnstraße mit einer Verkaufsfläche von etwas mehr 500 Quadratmetern, das gilt für eine Gemeinde mit der Größe Bissingens als „unterversorgt“. Da dieser Einzelkämpfer künftig durch das neue Gewerbegebiet nicht nur mehr Platzmöglichkeiten sondern auch mehr potenzielle Kunden bekommt, will man hier rechtzeitig vorsorgen. Namen werden noch nicht genannt, aber bei der Vergabe hat der bisherige Betreiber sicherlich keine schlechten Karten.

Nachdem der Gemeinderat den Entwurf zugestimmt hat, liegen die Pläne nun öffentlich im Rathaus aus, sind aber auch online auf www.bissingen-teck.de abrufbar. Erneut werden Behörden und „öffentliche Belange“ berücksichtigt und eingearbeitet. Und wie geht es weiter? Dann braucht es einen Satzungsbeschluss und dann kann es konkret losgehen. „Wir haben in diesem Jahr den Abschluss im Blick, nach dem Winter wäre 2023 der mögliche Baubeginn“, sagt Bürgermeister Marcel Musolf mit der gebotenen Vorsicht. Denn: „Dafür braucht es auch Firmen“, fügt er hinzu. Gut also, dass vorher noch Ausschreibungen anstehen, so bleibt noch etwas Zeit, die Unternehmen zu finden, die den Bau des Gewerbegebiets in Angriff nehmen. Momentan gleicht es eher einem Blick in die Glaskugel, aber im Rathaus sehe man die Lage derzeit „noch entspannt.“