Gericht
Bluttat in Hochdorf: Mord-Prozess beginnt am Mittwoch in Stuttgart

Im vergangenen November wurde ein Jogger in der Nähe einer Flüchtlingsunterkunft niedergestochen. Er erlag seinen Verletzungen. Angeklagt ist ein 25-Jähriger. Die Anklage lautet auf Mord.

Eine Kerze und ein Gesteck erinnern am Hochdorfer Tatort in der Kirchheimer Straße an das schreckliche Geschehen. Foto: Corinna Meinke

Hochdorf. Der Mordprozess beginnt am Mittwoch, 14. Mai, vor dem Stuttgarter Landgericht. Einem zur Tatzeit 24-jährigen Afghanen wird vorgeworfen, am 15. November 2024 mehrmals mit einem scharfen Gegenstand auf einen 56-Jährigen eingestochen zu haben. Laut Pressestelle der Staatsanwaltschaft habe das Opfer den Angriff nicht kommen gesehen. Der Jogger sei dem 24-Jährigen nur zufällig begegnet. Die Waffe soll 17 Zentimeter tief in den Brustkorb des Mannes eingedrungen sein und habe auch das Herz durchstochen. Trotz zeitnah eingeleiteter Erste-Hilfe-Maßnahmen und Behandlung durch einen Notfallmediziner verstarb der Jogger circa 40 Minuten später.

Motiv: Frustration wegen Verlegung nach Wernau

Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte aus allgemeiner Frustration über seine eine Woche zuvor erfolgte Verlegung von einer Asylbewerberunterkunft in Hochdorf nach Wernau gehandelt haben. Außerdem soll er die Tat auch aus Verärgerung über einen kurz vorher stattgefundenen Streit an seiner ehemaligen Asylunterkunft begangen haben. Der Angeklagte soll im Anschluss an die mutmaßliche Tat zu seiner Unterkunft in Wernau geflüchtet sein, wo er eine Stunde später festgenommen wurde.

Es sind mehrere Verhandlungstermine einberaumt. Das Urteil wird für Anfang Juli erwartet.