Gute Laune herrschte beim Kreisverbandstag des Landfrauenverbands Nürtingen in der Naberner Gießnauhalle. Das hatte gleich mehrere Ursachen: Pünktlich zur Veranstaltung strahlte die Sonne, und die große Fensterfront gab den Blick auf die vorfrühlingshafte Wiese frei. Der Bildungschor Nabern unter der Leitung von Beate Kühn begrüßte die Gäste musikalisch und sorgte mit seiner Liedauswahl für gute Stimmung. Der Nachwuchs - vom Kindergartenalter bis in die Mittelstufe - sang unter anderem vom Frühling und dem verschlafenen Papi, der endlich aufwachen soll. Vor allem aber freuten sich die Frauen über das Wiedersehen mit alten Bekannten.
„Wir haben heute einen besonderen Tag - wir haben wieder eine Regierung“, begrüßte Monika Deyle, Kreisvorsitzende der Landfrauen, die zahlreichen Gäste. Zum ersten Mal waren sie in Nabern zu Gast und sprengten prompt den Rahmen. Zusätzliche Tische und Stühle mussten herangeschafft sowie Tassen und Teller von zu Hause organisiert werden, damit die rund 350 Landfrauen sich die leckeren Kuchen schmecken lassen konnten.
Rainer Kneile, kommissarischer Ortsvorsteher von Nabern, ging in seinem Grußwort dann auch auf diesen vorübergehenden Engpass ein, freute sich jedoch, vor so vielen Frauen den Kirchheimer Teilort vorstellen zu dürfen. „Wir haben einen einzigartigen Ortsvorsteher-Verschleiß. Etwa alle drei Jahre müssen wir einen Neuen wählen, Nabern wird deshalb gerne die Bürgermeister-Schmiede genannt“, erklärte er.
Die Verbandsarbeit stellte Doris Hoinkis, Präsidiumsmitglied des Landfrauenverbands Württemberg-Baden und Vorsitzende der Kreislandfrauenverbands Esslingen, vor. Weiterbildung steht ganz oben auf der Agenda. Um dem Populismus etwas entgegenzusetzen, haben die Landfrauen flugs ihr Leitthema „Weichen stellen für morgen“ erweitert und ergänzt. Für 2018 und 2019 heißt der Untertitel „Farbe bekennen - für eine offene Gesellschaft“.
Vor der Kaffeepause und dem Vortrag der Gastrednerin, Rundfunkpfarrerin Dr. Lucie Panzer, stand noch eine Ehrung auf dem Programm. Petra Lippkau ist seit zehn Jahren Vorsitzende des Landfrauenvereins Notzingen-Wellingen. „Sie hat tolle neue Ideen eingebracht, etwa den Malkurs über mehrere Tage und eine Gymnastikgruppe“, sagte Monika Deyle.
Das letzte Wort hatte Gastgeberin Renate Gölz, Vorsitzende des Landfrauenvereins Nabern-Bissingen. Sie lobte ihre Frauen für ihr Improvisationstalent und die geleistete Arbeit. Die fing schon bei der Deko an: Narzissen in liegenden „Oma-Tassen“ und „Rombala“, die jeder im Zellophan-Tütchen mit nach Hause nehmen konnte. Mit den „Rombala“ hatte Renate Gölz die Lacher auf ihrer Seite, jede verstand, was gemeint war: Es ist der schwäbische Begriff für die kleinen Steckzwiebeln, die demnächst eingepflanzt werden können. „Zwiebeln sind nicht nur zum Heilen da, sie sind auch das zweitwichtigste Gemüse weltweit“, wusste die Ortsvorsitzende.