Dass es mittlerweile Schnelltests gibt, für die ein Abstrich im vorderen Nasenraum genügt, ist eine große Chance. Erstmals ist es wirklich möglich, Infektionen bei Grundschülern und Kita-Kindern zu entdecken und Ausbrüche möglicherweise zu verhindern. Für Kinder ist der gängige Nasen-Rachen-Abstrich noch unangenehmer als für Erwachsene. Gerade bei Kleineren ist er ohne Zwang überhaupt nicht machbar. Verständlich, dass Eltern ihren Kindern diese Erfahrung ersparen wollen. Jetzt, wo der deutlich angenehmere Test eingesetzt wird, sollten Eltern diese Chance auch nutzen. Seit Montag sitzen die Grundschulkinder wieder in voller Mannschaftsstärke im Klassenzimmer, zwar mit viel Frischluft, aber ohne Masken. Das ist schön für die Kinder, und auch die Eltern dürften aufatmen, dass ihr Nachwuchs endlich wieder mehrere Stunden am Stück versorgt ist. Aber angesichts steigender Infektionszahlen und Mutationen, für die Nahkontakt ein gefundenes Fressen ist, auch riskant. Nur wenn möglichst viele Kinder getestet werden, können Ausbrüche eventuell verhindert werden. Aktionen wie in Dettingen sollten Schule machen, auch in Kitas. Natürlich kann man sich darüber ärgern, dass schon wieder Eltern in die Bresche springen müssen, die nach über einem Jahr Pandemie ohnehin häufig am Stock gehen. Aber der Staat allein wird‘s nicht richten.
Chance nutzen