Lenninger Tal
Das Baugebiet „Lüxen“ bleibt anspruchsvoll 

Projekt In dem künftigen Bruckener Wohngebiet ​könnten archäologische Funde schlummern. Sondiert wird das Areal im Oktober.

Lenningen. Die Gemeinde Lenningen ist mit dem Baugebiet „Lüxen“ einen Schritt weiter: Einstimmig wurde der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst. In der Schwebe ist nach der erneuten Planauslegung indes immer noch, ob die in dem Gebiet liegende Streuobstwiese zu Bauland umgewandelt werden darf. Die Untere Naturschutzbehörde hat zwar eine Genehmigung erteilt. Landesweit hat der Nabu gegen derlei Ausnahmegenehmigungen jedoch Widerspruch eingelegt. Eine Entscheidung darüber steht noch aus.

Verschiedene Beläge

Festgelegt wurden nun Eckpunkte für die Erschließung: So soll eine Straße in aufgehelltem Asphalt ausgeführt werden, die Plätze und Wohnhöfe werden mit kleinem Granitpflaster belegt, die Verbindungswege aus technischen Gründen mit einem speziellen Betonpflaster. Für das um das Gebiet führende Lüxenwegle ist offenporiger Beton vorgesehen. Bei der Beleuchtung setzt der Gemeinderat in dem Neubaugebiet auf ein modernes Modell, das mit Bewegungsmeldern und einer intelligenten Steuerung ausgestattet ist. Zudem soll die Beleuchtung im Rinnenweg bis zum Veronikaweg durchgezogen werden. Für schnelles Internet im „Lüxen“ werden Leerrohre für Glasfaser eingeplant.

Weil der Gemeinderat Sorge hat, dass die eingeplanten öffentlichen Stellplätze nicht reichen, soll ein Grundstück vorerst als provisorischer Parkplatz dienen. Wolfgang Uhlmann, Geschäftsführer des Ingenieurbüros Pirker + Pfeiffer, bezifferte die Kosten für den Schotterparkplatz einschließlich Stützmauern und Rückbau für einen späteren Bauplatzverkauf auf 95 000 Euro. Ohne Rückbau liegen sie bei 57 000 Euro. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Erschließung voraussichtlich auf knapp 4,5 Millionen Euro.

 

Hier hat man alles, was man sich im Tiefbau vorstellen kann.
Wolfgang Uhlmann
Der Ingenieur zum „Lüxen“

 

Bevor es an die Erschließung geht, ist noch eine sogenannte archäologische Sondage nötig, die in einem Streifenraster vorgenommen wird. Sollte es Funde geben, muss das Gebiet großflächig untersucht werden. Vor 50 Jahren waren am gegenüberliegenden Hang vorgeschichtliche Siedlungsreste gefunden worden. „Hier hat man alles, was man sich im Tiefbau vorstellen kann“, so lautete Uhlmanns Kommentar zum „Lüxen“. Wegen naturschutzrechtlicher Vorgaben kann die Sondage erst im Oktober erfolgen. Vorgenommen wird sie von einer Rottenburger Firma für knapp 89 000 Euro.

Der Gemeinderat stimmte auch der Entwurfsplanung für ein Aufdimensionieren der Krötenbachverdolung zu. Notwendig ist das, um die bestehende Bebauung vor Hochwasser zu schützen und das Niederschlagswasser aus dem „Lüxen“ abzuleiten. Samt Baunebenkosten wird dafür mit Gesamtkosten von rund 2,4 Millionen Euro gerechnet. Anke Kirsammer