Lenninger Tal
Das Erdgeschoss steht schon wieder

Bau Durch den milden Winter geht der Wiederaufbau der Grabenstettener Rulamanschule zügig voran. Das Richtfest ist für Mai geplant, zum Jahreswechsel sollen die Schüler wieder einziehen können. Von Michael Koch

Das Datum kennt in Grabenstetten sprichwörtlich jedes Kind: Am 23. Juli 2018 brannte die Rulamanschule am helllichten Tage komplett nieder. Letztlich blieben von der Schule nur noch das Fundament und ein winzig kleiner Teil der Grundmauer stehen.

Zeitraubend gestalteten sich die Verhandlungen mit der Versicherung. Als von dort schließlich grünes Licht für die Kosten- übernahme gegeben wurde, ging es schnell bis zum Beginn des Wiederaufbaus. Er begann mit dem Abriss der Brandruine. Seither gehen die Bauarbeiten rasch voran. Selbst auf der Alb hat sich der Winter in diesem Jahr von seiner milden Seite gezeigt, bislang musste nur an zwei Tagen die Arbeit ruhen - ein Mal wegen Sturm, ein Mal wegen Kälte. Somit ist aktuell schon nach relativ kurzer Zeit ein ordentlicher Baufortschritt zu sehen, „das Erdgeschoss steht“, wie die Gemeinde selbst vermeldet.

Da die Rettung von Schülern und Lehrern damals völlig reibungslos über die Bühne ging und niemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist, kann man angesichts des Brandes aus heutiger Sicht schon beinahe von einem Glücksfall für die Gemeinde sprechen. Insgesamt sind für den Schulneubau rund 5,9 Millionen Euro veranschlagt. Nach Abzug der Versicherungssumme und Zuschüssen hatte Bürgermeister Roland Deh zunächst sogar gehofft, dass der Gemeindeanteil für eine komplett neue Schule bei unter einer Million Euro liegen würde. Dieser Wunsch wird zwar nicht ganz in Erfüllung gehen, dennoch bekommt Grabenstetten „für wenig Geld“ eine Grundschule, die für Jahrzehnte den Ansprüchen genügen sollte.

Die Ausstattung mit Pelletsheizung, Photovoltaikanlage, Medientechnik und einer neuen Mensa ist in die Zukunft gerichtet, entsprechende Investitionen hätten ohnehin in absehbarer Zeit angestanden. Jetzt wird das neue Schulgebäude auch noch größer, sechs Klassenräume sind eingeplant, um bei Bedarf auch mal einen zweizügigen Jahrgang einschulen zu können.

Bislang liegen die Kosten absolut im Plan, selbst die Photovoltaik- anlage lässt sich noch zusätzlich finanzieren. Um diese Anlage zu befestigen, ohne in die Dachhülle eingreifen zu müssen, hat sich der Gemeinderat auf ein bestimmtes Dachziegelsystem festgelegt. Dieses kostet tatsächlich etwas mehr, ist aber „eine gut angelegte Investition“, wie Bürgermeister Roland Deh weiß. Der Zeitplan sieht vor, Mitte Mai das Richtfest feiern zu können. Die Genehmigung für die Übergangslösung mit dem derzeitigen Containerdorf als Schule endet zum 1. Oktober. „Bis dahin fertig werden zu wollen ist utopisch“, zuckt Deh mit den Achseln. Aber zum Jahreswechsel soll es dann soweit sein. Die Genehmigung werde sich für diese Zeit wohl verlängern lassen, mutmaßt Deh. „Wir zahlen ja Miete für die Container und sind daher an einem raschen Einzug in die Schule interessiert.