Schlierbach. Ganz im Zeichen der Jugendfeuerwehr ist das diesjährige Feuerwehrfest in Schlierbach gestanden. Kein Wunder, denn die Nachwuchsabteilung der Wehr feierte einen runden Geburtstag - ihre Gründung jährt sich zum 20. Mal. Das Festgelände erstreckte sich daher in diesem Jahr rund um die Dorfwiesenhalle. Viel war geboten: Für die Kleinsten eine Hüpfburg, Kasperletheater und Kinderschminken, Rundfahrten im Feuerwehrauto, für die Älteren eine Technik- und Fahrzeugschau der Feuerwehr, ein Lkw-Fahrsimulator sowie natürlich Musik und ein zünftiger Hock. Auf dem Kunstrasenplatz wetteiferten Abordnungen benachbarter Jugendfeuerwehren beim „Spiel ohne Grenzen“ in verschiedenen Disziplinen um Wettkampfpunkte.
Dass die Jugendfeuerwehr im Mittelpunkt des Festes stand, hat neben dem runden Geburtstag einen weiteren handfesten Hintergrund: Denn die Jugendfeuerwehr ist mehr als nur ein weiteres Angebot für Kinder und Jugendliche neben den anderen örtlichen Vereinen. Gerade für die freiwillige Wehr ist die Nachwuchsarbeit elementar, stellt sie doch die zukünftige Einsatzfähigkeit sicher.
Ein Konzept, das in Schlierbach aufgeht: Während landauf, landab viele freiwillige Feuerwehren über fehlenden Nachwuchs klagen, kann in Schlierbach keine Rede davon sein. Aktuell engagieren sich 20 Mädchen und Jungen in der Nachwuchsabteilung. Beeindruckend ist auch die Bilanz, die der Kommandant der Schlierbacher Einsatzgruppe zieht: „25 der derzeit 48 aktiven Feuerwehrleute in Schlierbach waren bereits in der Jugendfeuerwehr dabei“, sagt Heiko Hüftle stolz, der als Gründungsmitglied selbst ein Eigengewächs der Schlierbacher Jugendfeuerwehr ist.
Eine Erfolgsgeschichte, die auch Schlierbachs Bürgermeister Sascha Krötz hervorhebt und dabei nochmals an die Initiatoren erinnert: „Vor 20 Jahren haben einige Herren um den damaligen Feuerwehrkommandanten Willy Kälberer eine wichtige Entscheidung getroffen, deren Früchte man heute bewundern kann.“ Jedes Jahr dürften ein bis zwei Mitglieder der Jugendfeuerwehr den Sprung in die Einsatzabteilung wagen, weiß der Bürgermeister, dem es deshalb um die Zukunft der Schlierbacher Wehr nicht bange ist.
Wie gut die Jungspunde bereits ausgebildet sind, davon konnten sich die Festbesucher bei einer Schauübung überzeugen: Zielstrebig rollten die Mädchen und Jungen die Löschschläuche aus, unternahmen mit Atemschutz einen Löschangriff in das benachbarte Schulgebäude, bargen Verletzte und löschten den Brand. Volkmar Schreier