Endlich Urlaub, endlich Ausschlafen! Diese Gedanken kreisen vermutlich Jung und Alt durch den Kopf, wenn der Kugelschreiber abgelegt ist und die Arbeitsklamotten für Wochen im Kleiderschrank verstaut werden. Einige fiebern Reisen ins nahe oder ferne Ausland entgegen, andere wiederum bleiben in der Heimat. Die Sehnsucht nach fernen Zielen können die schönen Orte in der Region zwar nicht stillen, aber zumindest abmildern.
Nürtingen kommt Daheimgebliebenen beim Wunsch, am Wasser zu sein, entgegen: Ein Besuch auf dem Nürtinger Stadtbalkon lohnt sich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen können Jung und Alt und umweltfreundlich, nämlich mit dem Fahrrad, nach Nürtingen fahren. Stephan Maul, Koordinator Radverkehr für die Stadt Nürtingen bringt es auf den Punkt: „Der Nürtinger Stadtbalkon ist aus allen Richtungen mit dem Fahrrad gut erreichbar, die Route des Neckartalradwegs auf der echten Flussseite führt sogar direkt über den Stadtbalkon.“ Einmal am Ziel angekommen, findet man viele Fahrradabstellplätze und eine Radservicestation, an der man sein Fahrrad warten kann, wie Stephan Maul betont. Zudem wird in unmittelbarer Nähe eine Lademöglichkeit für E-Bike-Akkus angeboten.
Für Autos & Co ist die Alleenstraße, auf der sich der Nürtinger Stadtbalkon befindet, gesperrt. Für Radler bleibt die Straße befahrbar. “Damit wird eine wichtige Radverkehrsverbindung offengehalten und ein direktes Vorankommen ist gewährleistet“, erklärt Stephan Maul. Dass auf dem Nürtinger Stadtbalkon auch für Radfahrer Schrittgeschwindigkeit gilt, dürfte diese kaum stören. Das vielfältige Angebot am Neckarufer will man eh nutzen und eine Rast verleiht ein wenig Urlaubsfeeling.
Ein Alleinstellungsmerkmal
Es gibt übrigens sogar einen kleinen Sandstrand am Stadtbalkon, wo sich Gäste ans Meer versetzt fühlen dürfen. Für Kinder gibt es zudem einen XXL-Sandkasten mit spannenden Spielgeräten. Die Idee zum Nürtinger Stadtbalkon ist vier Jahre alt und stand bereits im Wahlprospekt des amtierenden Oberbürgermeisters Dr. Johannes Fridrich. Er erinnert sich: „Mein Ziel: Den Neckar und die Innenstadt besser miteinander verbinden, in der Alleenstraße zwischen Kreisverkehr und Hölderlindenkmal eine Flaniermeile gestalten – so stand es im Flyer“. Ein weiteres Ziel des Stadtoberhauptes: den Neckar erlebbar machen. Der Nürtinger Stadtbalkon – oft Gastromeile genannt – ist laut Johannes Fridrich ein Treffpunkt für alle. „Ob Fensterblümlesmarkt im Frühling, ein kleines Konzert oder eine Spielstraße für Kinder - das Areal ist sehr wandelbar“, schwärmt Johannes Fridrich.
In der Tourismusregion Stuttgart ist diese Flaniermeile ein Alleinstellungsmerkmal, da Besucher den Fluss direkt genießen und wie vom Balkon aus auf das Wasser schauen können. Unzählige schattige Plätze laden zum gemütlichen Verweilen ein. Die vielfältige Gastronomie verwöhnt Gäste mit Drinks und Snacks direkt am Neckarufer. Von der Stadtbevölkerung werde die Riviera am Neckar bei gutem Wetter sehr geschätzt, so der Oberbürgermeister.
Die vielen Gäste am Nürtinger Stadtbalkon verdeutlichen, dass die Stadt am Fluss die richtige Entscheidung getroffen und aus der stark befahrenen Straße eine Flaniermeile mit Blick auf den Neckar geschaffen hat. In den letzten Jahren ist der Nürtinger Stadtbalkon gewachsen und er entwickelt sich Jahr für Jahr weiter, wie Johannes Fridrich betont. „Heruntergekommene Häuser werden neu gebaut oder saniert und eine Begrünung ist geplant“, freut sich der Stadtchef. Er sieht die Uferpromenade als „Low-Budget-Projekt“, das auch von den Investitionen von den Eigentümern und kreativen Ideen, wie den Sitzgelegenheiten in der Zeppelinstraße, lebe.
Nürtingen hat sich zur Fahrradstadt gemausert. Die Teilnahme am landesweiten Stadtradeln ist jedes Jahr ein Erfolg und jedes Jahr wird die gefahrene Kilometerzahl größer. Radexperte Stephan Maul ist überzeugt: „In Nürtingen spielt das Fahrrad seine Vorteile gegenüber dem Auto voll aus, eine Abstellmöglichkeit für ein Fahrrad findet sich immer.“ Damit nicht genug: Stephan Maul macht Hoffnung: „Die Stadtverwaltung will in den nächsten Jahren das Angebot an Fahrradabstellplätzen noch deutlich ausbauen.“ So steht einem umweltfreundlichen und sportlichen Besuch am Nürtinger Stadtbalkon und dem Neckarufer nichts mehr im Weg.
Drei Fragen an Oberbürgermeister Johannes Fridrich
Warum liegt Ihnen der Stadtbalkon am Herzen?
Der Stadtbalkon ist mein mutigstes Projekt – es ist immer riskant, eine durchaus beliebte Straße aus dem Verkehr zu nehmen. Es war klar, dass es auch neben Zustimmung auch Kritik geben würde. Ich wollte aber unbedingt die Stadt näher an den Fluss bringen, denn Nürtingen hat großes Potential, zur Perle am Neckar zu werden – ich freu mich daher, dass der Plan aufzugehen scheint und die maroden Gebäude am Nürtinger Stadtbalkon saniert oder sogar neu gebaut werden. Auch das Heim-Areal hätte ohne diese Nürtinger Tourismusattraktion keine Chance auf Sanierung.
Wie präsentiert sich in Nürtingen die touristische Entwicklung?
Nürtingen hat sein „Graue-Maus-Image“ abgelegt. Es gibt nicht nur viele kulturelle Highlights, sondern es ist viel Leben in der Stadt: Ob Maientag , das Neckarfest, das Drachenbootrennen, die Musiknacht, das Altstadtkino oder das Weindorf – in der warmen Jahreshälfte wird jedes Wochenende viel geboten.
Welche Tipps haben Sie für den Besuch in ihrer Stadt am Neckar?
Besuchen Sie unsere Altstadt, machen Sie einen Abstecher in den Galgenbergpark zum Discgolfen und einem leckeren Kuchen im Café Heinrichs und lassen Sie den Tag in einem der vielen schönen Gastronomien am Neckarufer oder in der Innenstadt ausklingen. Auch die Abenteuer-Golfanlage am Beutwangsee in Neckarhausen mit seinem besonderen Kiosk lohnt immer für einen Einkehrschwung oder für eine spannende Runde Minigolf. Alle die genannten Ziele können bequem mit dem Fahrrad oder dem gut ausgebauten ÖPNV erreicht werden. kry