Der Song „Hymn“ von Barclay James Harvest ohne Keyboard? „Sultans of Swing“ von den Dire Straits ohne E-Gitarre? Das ist ziemlich ungewöhnlich, entfaltet aber einen ganz eigenen Reiz. „Das macht uns am meisten Spaß, Sachen akustisch zu spielen, von denen man das nicht erwartet“, sagt Markus Vogt, einer der beiden Gitarristen von AcouPack. Die Band verstärkt zwar ihre traditionellen akustischen Instrumente elektronisch, um die erforderliche Lautstärke zu erreichen. Aber es bleibt der charakteristische Klang, und im entsprechend kleinen Rahmen kann sie auch ohne Verstärkung spielen. Das ist den vier Musikern wichtig, ebenso wie der direkte Draht zum Publikum.
Demokratische Songauswahl
Bei der Songauswahl kann jedes Bandmitglied seine Wünsche anmelden, ob’s ein alter Lieblingssong ist oder eine Neuentdeckung, die im Radio lief. Dann wird gemeinsam getüftelt, wobei schon mal eine Geige zur Mandoline werden kann. Ziel ist, „einen schönen akustischen Sound hinzukriegen, mit einem besonderen Arrangement“, sagt Andi Noever, ebenfalls Gitarrist. Und ebenfalls Sänger, wie alle, die mitspielen: Auch Bassist Bernd Zoch und Drummer Werner Merz steuern Stimme bei.
Teilweise arbeiten die „Jungs“, die zwischen 59 und 67 Jahre alt sind, mit Background-Chor, teils singen sie bis zu vierstimmig wie beim komplexen Gesang im Song „Fürstenfeld“ der österreichischen Band STS. „Der Gesang ist aufwendiger, als ein Instrument zu lernen“, findet Werner Merz. Aber er ist prägend für den Sound, und er macht den Vieren einfach Spaß.
Mittlerweile können AcouPack, die ihren Namen mit „kompakter, akustischer Musik“ assoziieren, aus dem Vollen schöpfen; in den zwei Jahrzehnten der Band sind mehr als 60 Songs zusammengekommen, von Jack Johnson bis Steppenwolf, von Wolle Kriwanek bis Pink Floyd. Eine komfortable Basis, sind sich alle einige, mehr als genug, um einen Abend in einer Location oder bei einer privaten Feier entspannt über die Bühne zu bringen.
Alle vier Musiker waren oder sind auch auf andere Weise musikalisch unterwegs. Die gemeinsame Geschichte hat begonnen, als Markus sich eines Tages in den Kopf setzte, Gitarre spielen zu lernen. Mit Unterstützung von Andi kaufte er das Instrument und begann zu üben. Irgendwann machten die beiden einen Abend Kneipenmusik, weil ein Auftritt motivierend ist, und sie holten Bernd als Bassist dazu. Er hatte dummerweise gerade sein Equipment verkauft, schaffte sich aber ein neues an. Später stieß auch noch ein Drummer zur Band. „Das hat sich über Jahre entwickelt“, sagt Andi. „Jetzt passt es gut zusammen, auch vom Menschlichen her.“ Der Proberaum hat sich ebenfalls entwickelt, vom unbeheizten Gebäude in der Nachbarschaft einer Kläranlage, wo tiefes Luftholen nicht immer angenehm war, ist das „Akustik-Package“ in eine Fabrikhalle umgezogen. Viel Platz brauchen die vier für ihre Proben nicht, weil sich sowohl die Technik als auch die Lautstärke in Grenzen hält.
Als Geburtsstunde ihrer Band sehen sie ihren ersten „offiziellen“ Auftritt im damaligen Kutscher in Weilheim. Das war im Jahr 2005, noch zu dritt. Für ihre Jubiläumstour zum 20. Geburtstag haben die vier Musiker ganz gezielt Locations ausgewählt, die sie kennen und mögen, in Lokalen, im Freien oder auch in der Filderwerkstatt, die sie auf verschiedene Weise schon lange unterstützen.
Das sind die Stationen der Jubiläumstour
2. Mai: Ratsstube Weilheim, 18 Uhr
24. Mai: Schwanengarten Neckartailfingen
6. Juni: Biergarten Reuschwald Nabern
6. Juli: Städtlesfest Weilheim
20. Juli: Filderwerkstatt Dettingen
26. Juli: Teckkeller Kirchheim
9. August: Platz der kleinen Freiheit, Kirchheim
27. September: Altes Forstamt, Kirchheim
19. Dezember: Bad Boller Bürgertreff
Nähere Informationen wie Uhrzeiten unterwww.AcouPack.de oder Instragram @acoupack entnehmen. aia