Esslingen. Einige trockene Schläge von Esslingens Erstem Bürgermeister Wilfried Wallbrecht, und das Fass gab den Gerstensaft preis. Damit war der erste „Esslinger Sommer“ offiziell eröffnet. Vor dem Fassanstich hatte Wirtesprecher Salvatore Marrazzo die Gäste „auf dem schönsten Platz Deutschlands“ begrüßt und seine sieben Mitstreiter um sich versammelt. Ein kleiner Rückblick auf das Zwiebelfest durfte nicht fehlen, und so dankte Wallbrecht in Vertretung des urlaubenden Oberbürgermeisters Jürgen Zieger jenen Wirtsleuten, die das Zwiebelfest zu einem Aushängeschild gemacht hätten. „Aber nun ist eine andere Zeit“, sagte Wallbrecht.
Den acht Wirten war die Erleichterung deutlich anzusehen. Nicht einmal ein halbes Jahr hatten sie Zeit, den „Esslinger Sommer“ von der Idee in die Wirklichkeit zu überführen. Nun stehen weiße Zelte auf dem Esslinger Marktplatz und laden zu kulinarischen Streifzügen quer durch die schwäbische und internationale Küche ein. Nur dieses und nächstes Jahr wird es diesen „Esslinger Sommer“ geben, denn danach soll die Nachfolgeveranstaltung für das Zwiebelfest unter der Regie der Esslinger Stadtmarketing und Tourismus GmbH (EST) etabliert werden.
Weiße Zelte anstatt der bekannten Zwiebelfest-Lauben bestimmen das Bild. Das wirkt einladend und macht deutlich: Die große Stadthocketse hat sich verändert. Die vom Zwiebelfest her bekannte „Wagenburg“, also die Abschottung nach außen, ist noch geblieben, doch auch das soll sich in zwei Jahren mit einem neuen Konzept ändern. EST-Chef Michael Metzler hat sich gleich einen Eindruck verschafft und staunte, „was die in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben“. Wirtesprecher Salvatore Marrazzo ist froh, dass es nun losgeht. Ohne die reibungslose Zusammenarbeit mit der Stadt und der guten Stimmung unter den Wirten hätte das nicht geklappt. Derweil hat Michael Metzler ein Auge darauf, ob der „Esslinger Sommer“ Impulse für die endgültige Version der Stadthocketse nach dem Zwiebelfest setzen kann. Schließlich machen die Sommerfest-Wirte auch keinen Hehl aus ihrem Anspruch, eine Brücke zu schlagen, „um uns für das neue Fest zu empfehlen“. Dazu haben sie bis zum 12. August Gelegenheit. Christian Dörmann