Einsatz
Das steckt hinter dem Großeinsatz in der Panorama-Therme Beuren

Wegen erhöhter Chlorkonzentration wurde das Bad am Mittwoch vorzeitig geschlossen. Wie geht es jetzt weiter?

Am Mittwoch musste die Panorama-Therme wegen erhöhter Chlorgaskonzentration vorzeitig geschlossen werden.Foto: 7aktuell.de/Alexander Hald

Für die Badegäste war es ein großer Schrecken: Am Mittwoch gegen 16.30 Uhr bemerkten einige von ihnen Atemwegsreizungen, als sie sich im großen Außenbecken aufhielten. Ursache war eine erhöhte Konzentration von Chlorgas, was einen größeren Einsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften nach sich zog. Das Außenbecken, jenes, das eine Verbindung nach innen hat, wurde sofort evakuiert. Elf Personen wurden vom Rettungsdienst betreut, drei von ihnen vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

Bertram Dorner, Leiter der Panorama-Therme, berichtet am Donnerstag, wie sich die Lage weiter entwickelt hat. Nach dem Vorfall wurde die Therme zwar nicht evakuiert, jedoch vorzeitig geschlossen, obwohl der Messzug aus Ostfildern keine erhöhten Chlorkonzentrationen mehr feststellen konnte und ab 18.30 Uhr das Bad wieder freigegeben hätte. „Wir wollten auf Nummer sicher gehen“, sagt Dorner. Am Donnerstag wurde das Bad wieder normal geöffnet.

Unterdessen wird nach der Ursache geforscht, die laut Dorner noch nicht ganz genau bekannt ist. Der technische Defekt hänge aber mit Modernisierungsarbeiten an der Pumpe zusammen.

Was passiert bei einem Chlorgasaustritt?

Dorner berichtet, dass alles sehr geordnet abgelaufen sei, nachdem die Badegäste über eine Durchsage von der vorzeitigen Schließung informiert wurden. Das sei auch den Mitarbeitern zu verdanken. Eine der verletzten Personen sei ein Mitarbeiter gewesen, der inzwischen das Krankenhaus wieder verlassen konnte.

Der Thermen-Leiter erläutert näher, was Chlorgas bewirkt. Durch den Kontakt mit Wasser bilde sich Salzsäure, die eine Reizung der Atemwege hervorrufe, bei den einen früher, bei den anderen später. Auch gerötete Augen sind eine Folge des Kontaktes mit der markant riechenden Substanz. „Das setzt schon bei sehr geringen Konzentrationen ein, da merkt man schnell, wenn da etwas ist.“ In Beuren werde mit sehr geringen Chlorkonzentrationen gearbeitet, anderswo gebe es wesentlich mehr, da die Chlorverbindung nicht UV-beständig sei und sich durch starke Sonneneinstrahlung zersetze.

Im August hatte ein Chlorgasaustritt im Wendlinger Freibad zu einer eintägigen Schließung geführt. Im Juli gab es einen Chlorgasalarm im Nürtinger Freibad und im September wurde die Feuerwehr zu einem Einsatz in das Wernauer Freibad gerufen.

Normalerweise laufen die Chlorgasaustritte glimpflich ab, auch wenn die Feuerwehrleute des Gefahrstoff-Messzuges aus Ostfildern meistens in voller Schutzkleidung unterwegs sind und bei Alarmierung immer viele Rettungskräfte kommen. Der Ernstfall wurde jüngst in Neuffen geprobt.