Was so eine Hallensanierung für einen unvorhergesehenen Rattenschwanz mit sich bringt, wurde dem Owener Gemeinderat erst nach und nach bewusst. Was passiert mit dem Maientag, dem Nationalfeiertag am letzten Dienstag im Mai in Owen? Dass er auf jeden Fall stattfindet, stand außer Frage. Aber was tun bei Regenwetter?
Bislang war die Teckhalle die Schlechtwetter-Alternative, denn der Maienwasen kann nur ein Blätterdach vorweisen. Doch die Halle wird bekanntlich saniert und ist bis Mai nicht fertig. Auch in diesem Punkt waren sich die Räte schnell einig: Ein Zelt muss her. Beim Standort gab es ebenfalls keine Diskussion. Auf dem Sportplatz soll es stehen.
So weit, so gut. Doch mit dem Näherrücken des Termins wurde den Akteuren bewusst, dass das Zelt nicht nur rechtzeitig bestellt, sondern auch aufgebaut werden muss. „Wir müssen das Zelt spätestens am Samstag aufstellen - aber wir haben noch nie samstags die Entscheidung getroffen, ob der Maientag auf dem Maienwasen oder in der Teckhalle stattfindet“, zeigte Bürgermeisterin Verena Grötzinger das Dilemma auf und erinnerte daran, dass sie in der Vergangenheit auch schon mal erst dienstagmorgens um 7 Uhr die Entscheidung gefällt hat.
„Bei Kosten von 9 000 Euro kann ich niemandem erklären, dass das Zelt steht, wir aber auf dem Maienwasen feiern“, gab sie zu bedenken. So kam es zur Idee, das Zelt auf dem Maienwasen aufzustellen. Hans-Jörg Schmid hat daraufhin schnell zum Maßband gegriffen und vor Ort ausgemessen. Das ernüchternde Ergebnis: Es funktioniert nicht.
„Dieses Jahr findet der Maientag auf dem Sportplatz statt - egal, ob bei gutem oder bei schlechtem Wetter“, stellte die Stadtchefin jetzt klar. Bei einer Enthaltung stimmte der Gemeinderat ihrem Vorschlag zu. 2020 dürfte der wohl entspannteste Maientagsmorgen aller Zeiten für Verena Grötzinger werden, denn bange Blicke zum Himmel und auf die Wetter-App sind vollkommen überflüssig.