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„DD“ aus Ostfildern gewinnt bei GNTM

Ein Topmodel aus dem Landkreis: Daniela Djokic hat die Pro-Sieben-Casting-Show gewonnen. Die 20-jährige Siegerin von Germanys Next Topmodel weckte sogar den Neid von „Chefin“ Heidi Klum.

Daniela Djokic (2.v.r.) mit ihrer Bruder Simon , Mutter Dragana und Vater Danilo bei der Übernahme ihres Fanbusses in Kernen im Remstal.  Foto: Roberto Bulgrin

Der „BB“-Hype um Top-Schauspielerin Brigitte Bardot war gestern. Nun kommt der „DD“-Hype um Daniela Djokic. Denn die 20-Jährige aus Ostfildern ist Germany`s Next Topmodel. In einem gut 3,5-stündigen Nervenkrieg setzte sich die Lehramtsstudentin beim GNTM-Finale am Donnerstagabend in der Pro-Sieben-Casting-Show gegen ihre beiden Konkurrentinnen durch.

Zack, zack, zack. Energiebündel Heidi Klum hetzte in der ihr eigenen adrenalingeschwängerten Art durch die Show. Atemlos hakte die Moderatorin Programmpunkt um Programmpunkt ab. So gab es nur Kurzinterviews statt langer Gespräche. Auch beim anfänglichen Vorstellungsgespräch der sechs Finalisten, drei Frauen und drei Männer, blieb keine Zeit für viele Worte: Daniela Djokic war mit dem eigenen Fanbus zum Finale nach Köln angereist, stieß Heidi Klum ins Mikro. Es sei ein bunter Bus. Beklebt mit Slogans wie „Go Dani“, „Finale“ und „Germany’s Next Topmodel“.

Daniela Djokic blieb im Klum’schen Sprachgewitter kaum Zeit für Antworten. Nur ein paar kurze Sätze waren ihr vergönnt. So erfuhren die Zuschauer nicht, was es mit dem Fanbus auf sich hatte. Wie die Studentin auf Lehramt an Gymnasien zu ihrem „Dani-Mobil“ gekommen war, blieb im Dunkeln. Dabei ist der Fanbus auch ein Ausdruck des familiären Back-ups durch Daniela Djokics Eltern und ihren Bruder Simon, die auch zum Finale in Köln angereist waren: Den Fanbus hatte ihr die Firma Schlienz-Tours in Kernen im Remstal eigens für die Fahrt zum Finale nach Köln am Donnerstag, 19. Juni, überlassen.

Daniela Djokics Vater Danilo arbeitet dort als Betriebsleiter, und das Unternehmen wollte seinen Beitrag dazu leisten, als Daniela Djokic karrieremäßig durchstartete. Sie hatte den Bus persönlich in Empfang genommen. Er hat ihr Glück gebracht. Und den Promi-Neid geweckt: „Ich will auch so einen Fanbus“, meinte Klum noch.

Heidi sei eben zu 100 Prozent Heidi, charakterisierte Daniela Djokic die Moderatorin. So wie sie im Fernsehen auftrete, sei sie auch privat. Immer auf Knopfdruck da, schon morgens in der Früh zu 100 Prozent einsatzfähig, immer am Wuseln und Wirbeln. Für die Sendung würde sie sich nicht verstellen. Auch wenn die Kameras aus seien, sei sie so, wie sie auf dem Bildschirm rüberkomme. Sicher, Klum würde den Models viel abverlangen in ihrer Show, aber sie würde sich auch um die Teilnehmerinnen kümmern und nach ihnen schauen. Das Model-Business sei hart. Da sei die Sendung eine gute Vorbereitung auf kommende berufliche Härten, so Daniela Djokic.

 

„Happy“ mit Mitfinalistinnen

Zu beneiden war sie aber in der restlichen Sendezeit nicht. Denn die Finalistin musste schwierige Aufgaben bewältigen. Ihren beiden Finale-Konkurrentinnen etwas Böses zu wünschen, würde ihr gar nicht einfallen, hatte sie im Vorfeld gesagt: „Ich bin sehr happy mit den Beiden. Die Bessere wird gewinnen.“ Dass sie selbst das sein könnte, hatte sie natürlich gehofft. Den Gedanken zu verlieren, lasse sie erst gar nicht zu, hatte sie gesagt. Model – das sei ihr Traumberuf. Schon immer gewesen.

Bereits mit etwa zehn Jahren, so hatte Mutter Dragana Djokic gesagt, habe ihre Tochter diesen Traumberuf als großes Ziel verfolgt. Sie und ihr Mann Danilo hätten sich sehr viel um ihre Kinder gekümmert, viel Mühe und Zeit in die Erziehung gesteckt. Nun seien sie stolz auf ihre erfolgreiche Tochter. Schon mit 16, 17 Jahren habe sie an „Germany’s Next Topmodel“ teilnehmen wollen. Nun, mit 20 Jahren, habe sie es getan.

 

Model mit Köpfchen: Abi 1,9

Doch ganz ungestört durfte Daniela Djokic ihre Model-Träume nicht ausleben. Ihre Eltern, sagt sie, hätten konsequent darauf geachtet, dass sie eine solide Grundlage für ihr künftiges Leben schaffe. Die Schule durfte nicht vernachlässigt werden. Ihr Abitur am Theodor-Heuss-Gymnasium in Esslingen hat sie mit 1,9 bestanden. Das Lehramtsstudium in Stuttgart für die Fächer Deutsch und Englisch möchte sie trotz Modelkarriere fortsetzen und abschließen. Das müsse möglich sein. Notfalls mit Nachtschichten, Online-Lernen, Unterricht über Teams, Rückfragen bei Professoren und Kommilitonen.

Nervös sei sie schon vor dem Finale, hatte Daniela Djokic im Vorfeld gesagt. Doch sie blieb am Donnerstagabend auch in schwierigen Situationen cool. Sie und ihre Mitfinalisten mussten auf der Bühne ein locker gestricktes Shirt tragen, dessen Maschen nach und nach von Tänzerinnen und Tänzern aufgezogen wurden. Bei Daniela Djokics Auftritt rutschte das Kleidungsstück unerwartet von den Schultern und blieb an den Hüften hängen. Sie überspielte die unerwartete Wendung souverän und funktionierte das Shirt spontan zu einem Minirock um, den sie langsam zu Boden gleiten ließ.

 

Shooting unter Wasser

Beim Unterwasser-Fotoshooting ging der jungen Frau ebenfalls nicht die Luft aus. In unbequemer Kleidung und wasseruntauglichen Schuhen posierte sie im Pool gekonnt für den Fotografen. Ausdrucksstarke Fotos waren das Ergebnis des atemlosen Einsatzes. Konkurrentin Magdalena tat sich schwerer. Sie bekam kaum Luft, musste immer wieder aus dem Wasser auftauchen, hatte Probleme beim Lächeln für den Fotografen.

Noch eine Hürde musste Daniela Djokic auf dem Weg zur Model-Siegerkrone überwinden. In hochhackigen Pumps und mit einem ausladenden Kleid musste sie eine Treppe hinabschreiten. Kleine Unsicherheiten konnten mit Charme überspielt werden – auch Mitfinalistin Magdalena tat sich schwer mit dem Treppensteigen.

Doch am Ende hatte Daniela Djokic alle Stufen genommen: Germany’s Topmodel kommt aus Ostfildern.

 

Das ist Daniela Djokic

Einsatz Bei „Germany’s Next Topmodel“ heißt es oft: „Lächeln unter Tränen“. Teilnehmerinnen wurden die Haare abgeschnitten, sie wurden unter Wasser fotografiert, mussten in der Wüste posen. Doch Daniela Djokic hat damit nach eigenen Angaben kein Problem. Sie sei bereit, alles zu machen, was von ihr verlangt werde, hatte sie im Vorfeld des Finales gesagt. Auch ihre langen blonden Haare hätte sie notfalls geopfert. Das Styling ist ihr manchmal mehr, manchmal weniger wichtig. Sie könne in zehn Minuten fertig sein, manchmal brauche sie aber auch bis zu zwei Stunden dafür.

Männer Mit den Finalistinnen traten auch drei männliche Models beim Finale an. Moritz Rüdiger gewann. Zu den männlichen Teilnehmern würden im Showalltag schon Kontakte bestehen, hatte Daniela Djokic gesagt. Ob die Berührungspunkte über die berufliche Professionalität hinausgehen, ließ sie offen: „Es sind hat Models“, charakterisierte sie ihre männlichen Kollegen. Ob das gut oder schlecht ist, dazu äußerte sie sich nicht .gw