Schüler informieren sich bei GO Druck Media über Ausbildungsberufe im Druckgewerbe
Dem Drucker über die Schulter schauen

Weil für viele Jugendliche die Lehrstellenwahl ansteht, ­informierten sie sich über die Möglichkeiten, die das Druck­gewerbe zu bieten hat.

Kirchheim. Viele Betriebe rund um die Teck beklagen, dass die Ausbildungsplätze kaum vergeben werden können. Zum einen fehlen schlicht die Auszubildenden, zum andern werden oft die Anforderungen der Lehrbetriebe nicht erfüllt. 16 Schüler, für die im kommenden Jahr der Schritt vom Schul- ins Ausbildungsleben ansteht, besuchten im Rahmen des Ferienprogramms des Landratsamtes das Druckhaus der GO Druck Media.

Verschiedene Lehrberufe, etwa der Mediengestalter oder der Drucker, stehen zur Auswahl. Bruno Panni, Technischer Leiter, stellte die Berufe vor und gab den Schülern einen interessanten Einblick in die Abläufe einer Druckerei. Besonders spannend fanden die Jugendlichen, wie eine Tageszeitung entsteht. „Da gehören Recherchieren, Schreiben und Fotografieren genauso dazu wie das Redigieren und die Gestaltung des Layouts, damit morgens eine druckfrische Zeitung auf dem Frühstückstisch liegt“, erklärte Panni. Viele Prozesse sind durch verschiedene Berufsarten geprägt. Da sind die Redakteure ebenso wichtig, wie die Producer und am Schluss der Drucker. „Jeder trägt seinen Teil dazu bei.“ Mit einem Film, der den Entstehungstag des Teckboten zeigt, erhielten die Schüler Einblick in die verschiedenen Berufssparten. Die vielfältigen Druckerzeugnisse konnten sie dann im Vorstellungsfilm der Druckerei kennenlernen.

Der Höhepunkt war der Betriebsrundgang. An der ersten Station, der Druckvorstufe, erklärte Alexander Joos, wie Texte und Bilder verarbeitet werden. Die Jugendlichen erkannten, dass für einen Artikel, eine Katalogseite oder einen Flyer eine Menge Arbeitsschritte nötig sind. Beeindruckt zeigten sich die Besucher auch von den riesigen Druckern und Plottern, die wegen der Lärm- und Geruchsbelästigung in einem separaten Raum abgestellt sind. Dann ging's eine Etage tiefer, und der Geräuschpegel nahm zu: Die Besichtigung der Druckmaschinen stand an. Die Schüler lernten die verschiedenen Druckarten kennen und erhielten zugleich noch Unterricht in Sachen Farben. CMYK ist kein Geheimcode, sondern steht für die vier Grundfarben des Drucks: Cyan (Blau), Magenta (Rot), Yellow (Gelb) und Key (Schwarz). Alle erdenklichen Farbnuancen lassen sich daraus erstellen. Diese Möglichkeiten werden im digitalen Druck auch angewendet. Bruno Panni erklärte an der Maschine, wie die Druckplatten eingelesen werden und wie der Drucker an der Maschine immer wieder die Qualität prüft. „Wenn nötig, korrigiert er während des Druckes die Farbzugaben.“ Danach führte er die Jugendlichen zur Zeitungsrotationsdruckmaschine, auf der an sechs Nächten in der Woche der Teckbote gedruckt wird.

„Am 20. Januar 1832 gab es die erste Ausgabe des Wochenblatts für Kirchheim, und 1856 entstand die Tageszeitung.“ Bruno Panni betonte, dass die große Druckmaschine immer in der Nacht läuft und es bisher kaum Ausfälle gab. Auf die Frage eines Schülers nach der Aktualität der Zeitung erklärte Panni: „Eine Zeit lang können wir mit dem Start des Zeitungsdruckes warten, aber kurz nach Mitternacht ist Deadline. Das heißt, ab dann muss der Druck laufen, damit die Austräger den Teckboten rechtzeitig ausliefern können.

Schüler die sich für einen Beruf im Druckgewerbe interessieren, erhalte im Internet unter www.go-kirchheim.de oder unter www.verband-druck-bw.de zahlreiche nützliche Informationen. Die Industrie- und Handelskammern der Region erteilen ebenfalls Auskünfte zu den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten.