Ich wage nicht, zu behaupten, ich beherrsche das Aquarell. Vielmehr ist es so, dass das Aquarell mich beherrscht“, sagt Andrea Eisenhut. Bis Anfang Juli zeigt sie auf den Fluren von Schloss Filseck auf Einladung des Förderkreises ihre Ausstellung „Aquarell intensiv“. Diesem Material hat sie sich ganz verschrieben. „Es kommt meinem Ehrgeiz entgegen, sofort perfekt zu arbeiten“, bekräftigt die Künstlerin. „Das Aquarell kann nicht verändert werden und ist für mich deshalb die Königsdisziplin des Malens.“
Erst vor 20 Jahren hatte sie das Malen für sich entdeckt, hat Kurse besucht und belegt regelmäßig Seminare beim bekannten Aquarellisten Ekkehardt Hofmann. Die Holzmadenerin experimentiert gerne mit Farben und Materialen, mit Hintergründen und Strukturmitteln. Entsprechend vielfältig sind ihre Aquarelle, die ganz unterschiedliche Motive zeigen. Sie sind ein Gang durch die Jahreszeiten, mit wechselnden Landschaften, mit der blühenden Viel-falt im Jahreslauf. In kräftigen Farben hält sie bekannte Ansichten – wie etwa Schloss Filseck selbst – oder besondere Landschaftsimpressionen wie einen sprudelnden Bach fest.
Sie malt mit den Aquarellfarben aber auch auf Leinwand, die sie zunächst entsprechend bearbeiten muss und erhält, im Zusammenspiel mit unterschiedlichen Strukturpasten, überraschend bewegte Bilder. „Quink“ – dahinter verbirgt sich eine besondere Maltechnik mit Tinte. Sie wird in der gewünschten groben Form auf das trockene Papier ausgebracht, dann mit Salz bestreut und anschließend mit Wasser besprüht. „Die Tinte spaltet ihre Pigmente auf und schafft immer wieder überraschende Farbeffekte.“ Bei dieser Technik hat sie eine ungefähre Vorstellung vom Motiv. Meist aber ergibt sich dies beim Malprozess, der Andrea Eisenhut Entspannung von ihrem anstrengenden Alltag schafft. Das ist ihren Bildern anzusehen. Sie strahlen Ruhe aus und verzaubern den Augenblick.
Der Humor der Künstlerin kommt bei ihren Tierbildern zum Ausdruck. Esel und Hase, Hahn und Ente schauen dem Betrachter offen entgegen, scheinen sich zu freuen oder sind wie der Hahn vermeintlich überrascht ob dem, was kommt.
Info Die Ausstellung auf Schloss Filseck ist noch bis zum 3. Juli täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Künstlerin ist an den Ausstellungssonntagen jeweils von 14 bis 17 Uhr vor Ort.