Städtebau
Der Abriss des Löwen in Dettingen rückt näher

Bis spätestens Ende Juni 2027 soll auf dem Gelände des einstigen Gasthauses in der Kirchheimer Straße eine Lücke klaffen. Der Baustart für das neue Gebäude ist jedoch noch ungewiss. 

Noch steht der Löwen an markanter Stelle an der Hauptstraße in Dettingen. Sein Schicksal ist besiegelt. An seine Stelle kommt ein Neubau. Foto: Iris Häfner

Der Löwen in Dettingen soll abgebrochen werden. „Wir sind in Verhandlungen mit dem Eigentümer. Es geht für uns als Gemeinde nur um die Kosten für den Abbruch“, erklärte Bürgermeister Rainer Haußmann. Weil die einstige Gaststätte in der Kirchheimer Straße im Sanierungsgebiet liegt, gibt es dafür eine Förderung für den Abbruch mit 39.000 Euro. Das Land zahlt rund 23.000 Euro, Dettingen schießt knapp 16.000 Euro zu.

Einher geht damit eine Neubauverpflichtung, für die es aber keine weiteren Fördergelder gibt. Die erste Hälfte des Förderbetrags erhalten die Eigentümer beim Abbruch, die zweite Hälfte, wenn der Neubau fertig ist. Wie die Neubebauung aussieht, muss noch erarbeitet werden. Erste konkrete Überlegungen gibt es schon. So sollen künftig die Giebel von der Kirchheimer Straße zu sehen sein, der Baukörper wird somit im Vergleich zum noch bestehenden Gebäude „gedreht“. Derzeit sind zwei Giebel mit Querverbindungen geplant. „Wir wissen nicht, wann der Neubau umgesetzt wird. Wir haben jedoch Verständnis für die Verzögerung. Die Marktsituation ist im Moment schwierig, die Miete reicht nicht für den Invest. Deshalb können wir keinen Zeitplan nennen“, so der Schultes.

 

Das ist nicht gerade ein Werbe-Eck für Dettingen.

Gemeinderat Andreas Hummel

 

Ursprünglich wollte die Verwaltung zwei Grundstücke zusammenfassen, um eine durchgehende Bebauung schaffen zu können mit einer Tiefgaragenanbindung über die Hanfstraße. „Wir wollten beide Grundstücke gewinnen, um die Wunde schließen zu können. Am Ende wollte der nördliche Eigentümer keine Änderung“, bedauert Rainer Haußmann. Somit bleibt die einstige Tankstelle bestehen, sie ist vermietet.

Angedacht seien auf dem Löwen-Gelände sowohl Wohnraum als auch „Arbeitsplätze“. Das Gebäude wird zwei Meter im Trauf höher, als im jetzigen Bebauungsplan steht. „Wir nehmen aber die Gebäude von Apotheke und Forum Altern als Vorbild. Der Löwen selbst ist auch höher“, sagte Rainer Haußmann. Zudem sei auch das benachbarte Rossmann-Gebäude dominant. „Die Ausnutzung in zentraler Lage“ ist dem Schultes ein Anliegen.

Bis zum 30. Juni 2027 sollte das einstige Gasthaus abgebrochen sein. „Die Gemeinde begrüßt es sehr, wenn in diesem Bereich eine Entwicklung und eine Aufwertung stattfindet und ein Wohn- und Geschäftshaus entsteht. Der Löwen ist ortsbildprägend“, sagt Kämmerer Jörg Neubauer. 

„Ich finde es klasse, dass an dieser Stelle der nächste Schritt kommt. Das ist nicht gerade ein Werbe-Eck für Dettingen – erst recht nicht an dieser markanten Stelle und dem zusammengebrochenen hinteren Gebäude“, sagte Andreas Hummel. Das eingestürzte Hinter-Gebäude sieht auch Alexandra Scheurle kritisch. „Nicht, dass da mal Kinder spielen und dann was passiert. Ganz abgesehen davon, dass es nicht schön aussieht.“