Wie Owen und Lenningen soll auch Dettingen im Jahr 2021 einen neuen, barrierefreien Bahnsteig bekommen. 113 Meter lang, 2,75 Meter breit und 55 Zentimeter hoch - das sind 19 Zentimeter mehr als aktuell - soll er sein. Darüber hinaus gibt es eine neue Ausstattung mit Wetterschutzhaus mit Fahrkartenautomat, Mülleimer, Streugutbehälter, Bänken, einen neuen Pflasterbelag sowie LED-Beleuchtung. Für sichteingeschränkte Personen wird am Bahnsteig zudem eine weiße Farbe, sowie eine gerillte und genoppte Oberfläche angebracht, die sich vom sonst grauen Belag optisch abhebt.
Bahnsteig ist zu schmal
Für Bürgermeister Rainer Haußmann hat die Umgestaltung des Bahnsteigs eine wichtige Bedeutung für die Zukunft der Teckbahn. „Wir haben schon fast alles ausverhandelt. In Details befinden wir uns noch in der Abstimmung mit der Bahn, die sich sehr kooperativ zeigt“, sagte er. In Richtung Owen wünscht sich Haußmann zudem eine Hecke, „damit der Schuppen von den Modellfliegern nicht beschmutzt oder beschädigt wird“. Die Gemeinde wäre auch bereit, die Pflege der Bepflanzung zu übernehmen. Eine Anregung der Verwaltung hat die Bahn schon berücksichtigt. „Dadurch dass wir künftig den Höhenversatz haben werden, haben wir den Zugang von der Straße aus mit einer Rampe dargestellt. Genauso wie zwei angepasste Treppenzugänge“, betonte Projektleiterin Barbara Erney von der DB Station.
Die Umgestaltung erfordert jedoch noch weitere Veränderungen. Da der Bahnsteig die aus Sicherheitsgründen erforderliche Breite von 2,75 Metern nicht aufweist, muss die Veranda zur Gleisseite hin zurückgebaut werden. Andererseits benötigt die Bahn Gemeindegrund für die Durchführung anderer Maßnahmen.
Finanzierung noch offen
Bei einer Ortsbegehung wurden die Hauptmieter des Bahnhofs, der Landfrauenverein und die Modellflieger, über die Planung informiert. Auswirkungen auf das denkmalgeschützte Gebäude soll der Rückbau nicht haben. Aus dem Rat kam zudem die Frage, ob vor dem Bahnhof Parkplätze für gehbehinderte Personen vorgesehen seien. Diese müssten sonst von der geschotterten Parkfläche zur Rampe nach vorne gehen oder mit dem Rollstuhl dorthin fahren, was mühsam sei. Nach Auskunft der Projektleiterin hat die Bahn dies in ihren Planungen nicht vorgesehen. Bürgermeister Rainer Haußmann zeigte sich jedoch zuversichtlich, auch in diesem Punkt gemeinsam und zeitnah eine Lösung zu finden.
Terminiert ist der Umbau für den Sommer 2021, wenn die Teckbahn wegen Modernisierungsarbeiten sowieso gesperrt ist. So könne man eine Lärmbelästigung der Anwohner durch die Bauarbeiten in der Nacht vermeiden, erläuterte die Projektleiterin. Bleibt nur noch die Finanzierung: „Wir wissen noch nicht, wie die Finanzierung aussieht und welche Bedingungen sich daraus ergeben“, sagte Thilo Weikert vom Bahn-Portfoliomanagement den Räten.