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Der Baum des Optimisten

Aktion Der Kabarettist Christoph Sonntag hat die Aktion „Frischluft statt Feinstaub“ ins Leben gerufen. Er kam extra auf den Dettinger Guckenrain, um seinen gespendeten Baum einzupflanzen. Von Iris Häfner

Die flappsige Begrüßung von Rainer Haußmann bezüglich „gärtnerische Qualitäten unter Beweis stellen“ konterte Christoph Sonntag bravourös: „Ich bin diplomierter Landschaftsarchitekt.“ Der Kabarettist war eigens zur Baumpflanzung auf den Dettinger Guckenrain gekommen. Seine Stiftung hat vergangenes Jahr mit verschiedenen Partnern die Aktion „Frischluft statt Feinstaub“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, asphaltierte oder anderweitig versiegelte Flächen in Städten und Gemeinden wieder zu begrünen. Da Bäume Sauerstoff produzieren, verbessern sie die Luftqualität. Die Kosten für den Dettinger Spitz- ahorn und für die Pflanzung übernimmt die Stiftung.

Auf Nachfrage von Christoph Sonntag nach möglichen Baumpflanzstandorten hat die Gemeinde Dettingen das Pflanzbeet im Bereich der Limburgstraße 97 vorgeschlagen und sich damit um eine Teilnahme am Projekt beworben. „Wir wissen, dass wir mit einem Baum nicht das Klima retten können. Aber mit der Aktion wollen wir ein Zeichen setzen. In dieser Jammergesellschaft muss was passieren, und wir wollen mit den gepflanzten Bäumen Impulse setzen - das Leben geht weiter, auch wenn wir in verrückten Zeiten leben“, blickt Christoph Sonntag ohne Wenn und Aber optimistisch in die Zukunft.

„Das ist Baum Nummer 1142“, sagte Rainer Haußmann im Hinblick auf eine weitere Aktion, an der sich Dettingen beteiligt hat: 1000 Bäume für 1000 Kommunen. Die sei zwar recht kurzfristig in Baden-Württemberg anberaumt worden, aber der Schultes war sich sicher: „Wir kriegen das hin.“ So war es auch. Die 1000 Bäume hätten zwar ursprünglich gemeinsam mit den Bürgern in den Boden gesetzt werden sollen, doch Corona machte auch hier einen Strich durch die Rechnung. So waren es die Waldarbeiter, die den jungen Sauerstoffproduzenten eine neue Heimat gaben. Die weiteren Bäume wurden auf den Streuobstwiesen gepflanzt.

„Ein Baum filtert über seine Blätter oder Nadeln bis zu 100 Kilogramm Staub pro Jahr aus der Luft. Bei Regen fließt der gesammelte Staub am Stamm entlang in den Boden ab und ist dauerhaft aus der Luft entnommen“, informiert die Stiftung Christoph Sonntag. Außerdem sind Bäume für die Menschen auch lebenswichtig, da sie Schadstoffe wie Abgase aus der Luft filtern und neuen Sauerstoff herstellen. Durch kleine Öffnungen an der Unterseite nehmen die Blätter die schmutzige Luft auf und zerlegen sie.

Info Der Kabarettist unterstützt auch auf Borneo das Projekt „100 Millionen Trees Indonesien“. Dort werden Brachflächen mit Bäumen bepflanzt, dazwischen kann Obst und Gemüse angebaut werden. „Das bindet CO2, und die Menschen brauchen sich nicht in Schlauchboote setzen, sondern können in ihrer Heimat für ihren Lebensunterhalt selbst sorgen“, sagt Christoph Sonntag. Die Bewirtschafter werden automatisch Eigentümer.