Müllentsorgung
Der Biomüll stinkt rund um Kirchheim vor sich hin

Seit gut einer Woche wird der Biomüll in einigen Straßen der Teckregion nicht geleert. Das sorgt nicht nur für Platzprobleme, sondern bei sommerlichen Temperaturen auch für Gestank. 

Derzeit landet auch viel Gartenabfall in der Biotonne, sodass der Platz bei vielen Menschen knapp wird. Archivfoto: Jean Luc Jacques

Kleine weiße Maden tummeln sich auf dem Rand der braunen Biotonnen auf dem Kirchheimer Galgenberg. Kein Wunder: In der vergangenen Woche sprengten die Temperaturen locker die 30-Grad-Marke. Während Kinder im Freibad planschten und auf den Straßen Fußball spielten, ging die Sonne auf und unter, aber die braunen Biotonnen blieben unberührt. Über eine Woche wurde der Biomüll mittlerweile nicht abgeholt. „Eigentlich hätten die Tonnen vergangenen Montag (16. Juni) geleert werden sollen“, sagt eine Anwohnerin verwundert. Am darauffolgenden Montag stehen die braunen Tonnen völlig unverändert noch immer auf der Straße. Ein Mann ergänzt: „In den Sommermonaten wird der Biomüll jede Woche geleert, damit es bei der Hitze eigentlich nicht zu solchen Geruchsproblemen kommen soll.“ Obwohl der Anwohner die Situation unangenehm findet, betont er, dass es auch schlimmeres als nicht abgeholten Müll gebe. 

Die Tonne war schon vor einer Woche gut gefüllt

Weniger Verständnis hat ein anderer Anwohner: „Ich halte es nicht für akzeptabel, dass das Abfuhrunternehmen mit dem Argument des Personalmangels seine Aufgabe einfach gar nicht erledigt.“ Es sei natürlich verständlich, dass es einmal zu Kapazitätsproblemen komme, aber dieses Ausmaß sei nicht mehr zu vertreten. Dabei hätten die Anwohner zwar am 17. Juni noch über die Abfall-App die Information bekommen, dass der Biomüll nicht am 16. Juni, sondern am Samstag, 21. Juni, abgeholt würde, aber auch das war nicht der Fall. Nicht nur der immer intensiver werdende Geruch sei ein Problem, sondern auch der Platzmangel. „Wir haben am vergangenen Sonntagabend einen bereits gut gefüllten Biomülleimer bereitgestellt und mussten jetzt die ganze Woche zusehen, wie wir mit dem kleinen Restvolumen zurechtkommen.“ 

Rasenschnitt und Fliegen

Neben Essensresten wird die Biotonne vor allem im Sommer auch gerne für Gartenabfälle genutzt. Eine Frau erzählt: „Ich habe meine ganzen Gartenabfälle in die Tonne getan.“ Zu dieser Jahreszeit käme da einiges zusammen. Das gleiche Problem hat eine Bissingerin: Nach dem Mähen ihres Rasens hatte sie ihren gesamten Rasenschnitt in die Tonne gepackt, zu diesem Zeitpunkt hätte sie aber nicht damit gerechnet, dass der Müll eine ganze Woche in der prallen Sonne stehen würde. Nun hätten sich schon einige Fliegen gesammelt – vom Geruch ganz zu schweigen. Ihr Biomüll hätte, so die Anwohnerin, vergangenen Dienstag geleert werden sollen.

Der Abfallwirtschaftsbetrieb teilt auf seiner Internetseite mit, dass es seit dem 9. Juni zu verzögerten oder ausgefallenen Abholungen des Rest- und Biomülls kam. Als Grund nennt der Betrieb erhebliche personelle Ausfälle. „Um die entstandenen Rückstände aufzuarbeiten, muss der Abfuhrplan kurzfristig angepasst werden“, heißt es dort weiter. Seit Mittwoch, 18. Juni, würden zudem weitere Abfuhrunternehmen die Einsammlung der Abfälle unterstützen, um so die aufgelaufenen Müllmassen abzutransportieren. Mittlerweile wurden die neuen Abholdaten bis Samstag, 28. Juni, angepasst und werden regelmäßig aktualisiert. Die Bürgerinnen und Bürger sollen ihre Abfälle dem Plan entsprechend zur Abholung bereitzustellen. Zudem bekommen Nutzer der kostenlosen Abfall-App Push-Nachrichten, die sie zu den angepassten Terminen auf dem Laufenden halten. Den aktuellen Plan gibt es hier.