Natur
Der Biotopverbund führt isolierte Arten zusammen

Hinweisschilder am Randecker Maar informieren Wanderer über Landschaftspflegearbeiten. Mitstreiter werden gesucht.

Nadine Herbrand präsentiert eine Hinweistafel im Randecker Maar. Foto: pr

Biotopverbundmaßnahmen sind vielfältig. Sie reichen von der Grünlandextensivierung durch angepasste Mahdzeitpunkte oder der Beweidung über Heckenpflegemaßnahmen bis hin zu Gehölzrodungen. So wurden beispielsweise im Naturschutzgebiet Randecker Maar im Oktober in Absprache mit dem Regierungspräsidium Stuttgart Gehölze entfernt, um nach Angaben von Susanne Bonn vom Regierungspräsidium zwei bisher isolierte Teillebensräume des hochgradig gefährdeten Kleinen Heidegrashüpfers miteinander zu verbinden.

Weitere Beispiele sind die Optimierung von Laichgewässern für Amphibien, die Anlage von Blühbrachen für Insekten oder die Freistellung überwachsener Trockenmauern für wärmeliebende Reptilien. Damit die Maßnahmen gut umgesetzt werden können, freut sich der LEV (Landschaftserhaltungsverband Landkreis Esslingen) über die Mithilfe kompetenter, ortsansässiger Landwirte, Naturschutzverbände, kommunaler Bauhöfe oder Landschaftspflegeunternehmen. „Insgesamt liegt der Schlüssel einer erfolgreichen Umsetzung darin, dass viele unterschiedliche Akteure kooperativ in den Planungsprozess eingebunden werden“, sagt Nadine Herbrand, Biotopverbund-Botschafterin beim LEV.

Einige Maßnahmen, wie die Rodung von Bäumen zur Schaffung höherwertiger Biotope im Naturschutzgebiet Randecker Maar oder am Auchtert, können auf den ersten Blick radikal wirken und Fragen aufwerfen. Um die Öffentlichkeit auf die vom LEV koordinierten Landschaftspflegearbeiten aufmerksam zu machen, sind dort Hinweistafeln angebracht worden. Sie sollen den Biotopverbund ins öffentliche Bewusstsein rücken und Menschen beim Spaziergang für Naturschutzbelange sensibilisieren. Darüber hinaus sollen sie über die Notwendigkeit solcher Maßnahmen aufklären. Mit dem Abschluss weiterer Biotopverbundplanungen und Maßnahmenumsetzungen sind zukünftig voraussichtlich noch weitere Tafeln im Landkreis zu entdecken.

Naturschutzgebiete oder geschützte Biotope werden mithilfe von Verbundachsen und Trittsteinbiotopen besser miteinander verknüpft. Dies erleichtert die Wander- und Wiederbesiedlungsprozesse wenig mobiler Arten wie flugunfähiger Insekten und sichert somit deren genetischen Austausch. pm