Zwischen Neckar und Alb
Der Charlottensee ist krank: Große Investitionen sollen das Ausflugsziel retten

Region. Er ist ein wichtiges Biotop und ein beliebtes Ausflugsziel in der Nähe von Schloss Filseck hoch über Uhingen: der Charlottensee. Das Kleinod wurde vermutlich bereits im Mittelalter künstlich angelegt. Jetzt ist der kleine See zum Patienten geworden: Sein Problem sind Algen und Bakterien, die sich an warmen Tagen explosionsartig vermehren. Der Sauerstoffgehalt sinkt dann, der See droht zu kippen. Ein übelriechendes Gewässer mit Fischsterben wäre die Folge. Uhingens Bürgermeister Wittlinger und der Gemeinderat sehen Handlungsbedarf. Der Schlamm am Boden, der die Tiefe verringert und den See abdichtet, muss nach Angaben des Landschaftsökologen Klaus- Jürgen Boos beseitigt werden. Frischwasser aus dem nahen Charlottenwald kann nicht in ausreichender Menge zugeführt werden. Nichts zu tun stelle die billigste Option dar, führe aber zu einem Niedermoor ohne Lebensraum für Fische. Auch wäre es um den Naherholungswert geschehen, da stinkender Schwefelwasserstoff nicht besonders einladend wirke. Eine andere Methode sei das Trockenlegen, was zur Minimierung der Sedimentschicht beitrage, aber alle fünf bis zehn Jahre wiederholt werden müsste. Die Verwaltung favorisiert daher die Vollentschlammung. Je nach Entsorgung des Materials muss man dabei mit Kosten von bis zu einer Million rechnen. Zehn Untersuchungen des Sediments an einigen Stellen haben Schadstoffe mit großem Altöl-Anteil aufgewiesen. Wie es dazu kam, weiß man nicht. Mehr Details erhofft sich die Verwaltung von weiteren Proben. „30 000 Euro sind im nächsten Haushalt dafür eingespeist und weitere 150 000 Euro in den Folgejahren“, erklärt der Bürgermeister und hofft, nächstes Jahr einen Knopf an das Projekt machen zu können. Helga Single​​​