Hülben. 100 Jahre alt und topfit, mit ständig steigenden Mitgliederzahlen: So präsentiert sich heute der CVJM Hülben, dessen Jubiläumsfeierlichkeiten am vergangenen Wochenende mit einem Festgottesdienst endeten.
Im Januar 1920 wurde der „Evangelische Männer- und Jünglingsverein“ im Pfarrhaus Hülben gegründet. 1959 wurde der Verein als „Christlicher Verein junger Männer“ eingetragen und 1987 in „Christlicher Verein junger Menschen“ umbenannt. Bis heute gilt das Ziel, „Wegweiser zu Jesus Christus“ zu sein. 2020 sollte folgerichtig der runde Geburtstag mit einer Festwoche groß gefeiert werden, was aber pandemiebedingt nicht ging. „Trotzdem haben wir das Beste draus gemacht“, sagt der Erste Vorsitzende Helmut Rebmann. So war im Juli der gesamte Platz vor dem Domizil des CVJM auf dem Etzenberg mit Sprühkreide und Schnüren in Parzellen eingeteilt worden, die per Internet gebucht werden konnten. So auf Abstand gehalten, konnte der „Jugendgottesdienst kompakt“ gefeiert werden. „Zusammen spielen, gemeinsam essen - das alles musste aber leider ausfallen“, bedauert Tina Hering, seit 2013 Jugendreferentin.
Als besondere Aktion habe man 100 Wimpel an die Hülbener verteilt, die sie mit allem gestalten sollten, was ihnen zum CVJM einfiel. Und das war eine ganze Menge. „Wir haben 357 Mitglieder, das ist ein Zehntel der Einwohnerschaft“, sagt Helmut Rebmann. Entsprechend machte die Wimpelaktion deutlich, dass der CVJM ein wichtiges Stück Heimat und Identifikation mit dem Ort bedeute. Nach dem Skiclub und dem Sportverein ist es der drittgrößte Verein in Hülben. Bürgermeister Siegmund Ganser wünscht dem CVJM, dass er „im Herzen jung“ und immer in Bewegung bleibe.
„Unsere Angebote richten sich primär an junge Leute“, sagt Tina Hering, „doch man spricht oft von der Vereinsfamilie.“ Das allein zeige schon, dass für alle Altersgruppen etwas dabei sei. Es gibt die Kinderstunde, Jungscharen, den „Pluspunkt“ und die „Jungenschaft“, den Jugendbibelkreis „STEPS“, den offenen Treff „Kellerlounge“, die CVJM Bibelstunde, den Männer-Bibelkreis und das Frühgebet. Dreimal jährlich findet der „Du sollst leben“-Gottesdienst für alle, veranstaltet vom CVJM, der Altpietistischen Gemeinde und der Evangelischen Kirchengemeinde, statt. Musikfreunde werden beim Lobpreischor „Voices 4 Jesus“ für junge Leute ab 13 oder beim Posaunenchor fündig.
Gleich von Anfang an spielte auch der Sport eine große Rolle. 1928 gründete sich die „Turnabteilung“, die heute in sieben Handballgruppen, vielen Fitnessangeboten, einem Boulderraum oder dem Eltern-Kind-Turnen ihre Fortsetzung findet. Auch ein Beachvolleyballfeld steht zur Verfügung.
Rebmann betont, dass jeder alle diese Angebote nutzen könne, ohne Mitglied zu sein. Die Mitgliederzahlen steigen trotzdem ständig. „Es ist dabei nur schade, dass sich junge Familien im Alter von 30 bis 45 Jahren zurückziehen“, so Tina Hering. „In dieser Phase sind eben viele beruflich stark eingespannt oder mit dem Häuslebau beschäftigt.“
In Zeiten der Pandemie verschickt der CVJM Briefe und Videos an die Mitglieder oder macht Online-Meetings, um in Kontakt zu bleiben. „Jetzt warten wir sehnlichst drauf, dass es überall wieder live losgehen darf“, hofft Tina Hering. Gabriele Böhm