Lenningen. Rosig hat schon der Haushaltsplanentwurf der Gemeinde Lenningen zu Jahresbeginn nicht ausgesehen. Nun haben sich Rat und Verwaltung auf Änderungen verständigt, die das Gesamtergebnis noch tiefer ins Minus rutschen lassen. Insgesamt belaufen sich die Mehrausgaben auf 254 000 Euro. Der Fehlbetrag klettert damit von drei auf knapp 3,27 Millionen Euro. Den größten unerwarteten Batzen verschlingt der Umbau des Kindergartens Hochwang. Dort soll eine Ganztagsgruppe untergebracht werden. Ging die Verwaltung aus, dass das für 45 000 Euro zu machen ist, stehen nun 250 000 Euro im Raum. Um die Ganztagsbetreuung ermöglichen zu können, sind größere Arbeiten notwendig, die unter anderem die sanitären Anlagen betreffen. Für Bürgermeister Michael Schlecht ist es „bemerkenswert“, dass der vorberatende Ausschuss die Ausgabe dennoch empfohlen und sich damit für die Stärkung des Standorts ausgesprochen hat.
Neuland betritt die Gemeinde mit der Ausbildung eines Systemtechnikers. Dafür gibt sie 17 000 Euro aus. Aufgestockt wurden zudem unter anderem die Beträge für die EDV-Ausstattung und die Kosten für die Betriebsführung des Freibads.
Kein Beachvolleyballfeld
Das überarbeitete Investitionsprogramm des Finanzhaushalts ist geprägt vom Erwerb von Anteilen an der Kommunalen Beteiligungsgesellschaft Netze BW in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Für die Bürger eher sichtbar ist das Anbringen einer Infotafel für Fahrgäste am Bahnhof in Oberlenningen für 5000 Euro. Zurückgestellt wird dagegen ein Beachvolleyballfeld im Freibad. Damit spart die Gemeinde 13 000 Euro.
Die Liquidität sinkt 2021 um knapp 6,3 auf 8,4 Millionen Euro. Im Haushaltsentwurf war zum Jahresende von einer Liquidität in Höhe von zehn Millionen Euro ausgegangen worden. Die Differenz kommt vor allem durch den Erwerb der Beteiligung zustande. Kreditaufnahmen sind bis 2024 weiterhin nicht vorgesehen. Kämmerer Rudolf Mayer geht davon aus, dass Wasser- und Abwassergebühren auch 2022 stabil bleiben. Zum vierten Mal hat die Gemeinde einen Zuschuss für den Bau einer Wasserleitung zwischen Unterlenningen und Brucken beantragt. Lehnt das Regierungspräsidium ihn erneut ab, soll überlegt werden, sie neben dem Radweg einzuziehen. In ihrer Haushaltsrede hatte die Bürgerliche Wählervereinigung eine Gebäudeliste mit Nutzungskonzept und Sanierungsbedarf gefordert. Die Verwaltung sagte zu, eine Übersicht zu erstellen. Außerdem bekommen die Räte präsentiert, was die Gemeinde an freiwilligen Aufgaben leistet. Anke Kirsammer