Notzingen. Von der Terrasse aus öffnet sich der Blick in den blühenden Garten von Claudia Hosp. Ein Kiesweg führt entlang der Rasenfläche mit Apfel-, Kirsch- und Birnbäumen in Richtung Staudenbeet und daran angrenzendem Nutzgarten mit allerlei Gemüse, Beeren und Kräutern. Aktuell dominieren im gesamten Garten die unterschiedlichsten Grün-, Lila- und Rosétöne mit immer wieder weißen Akzenten dazwischen.
Den unterschiedlichsten Gärten individuell Form, Farbe und Atmosphäre zu geben, ist die tägliche Arbeit und zugleich auch eine wahre Leidenschaft von Claudia Hosp. Den Plan für ihren eigenen Garten hat sie an einem Urlaubstag in Portugal skizziert. „Die Umsetzung hat dann etwas länger gedauert. Zwei Jahre lang haben wir den Garten angelegt, 2013 war er grob fertig. Bis heute ist alles nach und nach gewachsen. Mit Pflanzen Räume zu schaffen, braucht Zeit“, weiß Claudia Hosp. Zu sehen, wie sich Stück für Stück alles live entwickle, was man zuvor auf dem Papier festgehalten habe, sei unglaublich spannend, „manchmal fast magisch“. Zur Gartenarchitektur und -planung sei sie eher zufällig gekommen, erzählt die Wellingerin. Über Umwege kam sie zum Studium und plante zunächst, den Naturschutz in den Fokus ihrer Arbeit zu stellen. Ihr Faible fürs Gestalten kam während der Mitarbeit in einer Baumschule immer stärker heraus. Die heutige Berufsrichtung einzuschlagen, sei absolut die richtige Entscheidung gewesen: „Man kann durch das Gestalterische in den Gärten die Welt ein bisschen schöner und lebendiger machen und dabei seinen eigenen Stil entwickeln.“
Ihr eigenes Gartenreich dient der Planerin dabei immer wieder als Experimentierfeld. Etwa was die geeigneten Standorte für die einzelnen Stauden und Gehölze angeht, welche am besten zusammenpassen oder wie hoch deren Pflegeaufwand ist. Doch auch auf die kleinen Lebewesen sollte man bei seiner Gartengestaltung achten. Allein schon Insektenhotels oder insektenfreundliche Pflanzen können hier ihren Beitrag leis- ten. „Man kann wirklich aus jedem Garten etwas machen, egal wie klein er auch ist“, betont Claudia Hosp. Katja Eisenhardt