Gruibingen. „Corona hat uns kreativ gemacht“, befand Pfarrerin Yasna Crüsemann am Heiligabend vor den Gläubigen der evangelischen Kirchengemeinde St. Martin in Gruibingen. Unter freiem Himmel fanden sich alle ein vor der Pfarrscheune zwischen Kirche und Pfarrhaus. Die Fachwerk-Scheune diente als Kulisse für die Feierlichkeiten der Kirchengemeinde. Unter der Leitung von Janina Söll und Natascha Straub kam am Heiligabend das Krippenspiel zur Aufführung.
Sichtlich gerührt folgten die Anwesenden der Herbergssuche von Maria und Josef. Die 13 Kinder meisterten ihre Aufgabe souverän. „Die Kinder haben mehrere Versionen des Krippenspiels einstudiert. Je nach Wetterlage wäre der Veranstaltungsort anders gewesen und das Stück ein wenig verändert“, klärte Janina Söll auf. Das Krippenspiel war eingebettet in den Gottesdienst, wieder mal im Freien, weil Corona das im vergangenen Jahr so verlangte. Der willkommene Kompromiss kam seinerzeit so gut an, dass dem Wunsch der Gläubigen gefolgt wurde und auch in diesem Jahr der Heiligabend-Gottesdienst im Freien abgehalten wurde.
Und nicht nur das. Pfarrerin Yasna Crüsemann ließ sich erneut mit dem Traktor chauffieren. Der Traktoranhänger wurde wieder festlich geschmückt und mit mobilen Schmuckelementen ausgestattet. An der Alten Turnhalle und am Rathaus wurde Station gemacht für jeweils eine knappe halbe Stunde. Die jeweilige Weihnachtspredigt erfolgte im schwäbischen Dialekt. Musikalisch und virtuos begleitete der Gruibinger Musikverein. Beim Krippenspiel am Nachmittag erschienen bereits über hundert Gläubige. An den weiteren Stationen waren es weit mehr, die sich so in die Weihnachtsfesttage hineinführen ließen. Patricia Jeanette Moser