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Der Jazz kommt wieder in die Stadt

Kultur Vom 11. Februar bis zum 18. März dauert die 20. Auflage der Nürtinger Jazztage. Das Programm lockt mit zehn Veranstaltungen, auch die beliebten Jazz-Spaziergänge gibt es wieder. Der Vorverkauf hat begonnen. Von Volker Haussmann

Die nächsten Nürtinger Jazztage werfen ihren Schatten voraus. Die traditionsreiche Veranstaltungsreihe, die alle zwei Jahre im Wechsel mit der „Nürtinger Krimizeit“ angeboten wird, erlebt 2023 bereits ihre 20. Auflage. Vom 11. Februar bis zum 18. März stehen zehn Veranstaltungen auf dem Programm. Neben hochkarätigen Konzerten wird es am 7. und 8. März wieder die beliebten Jazz-Spaziergänge geben, bei denen die improvisierte Musik durch eine kulinarische Komponente angereichert wird, sowie am 9. März in der Kreuzkirche erstmals ein „kulinarisches Jazzkonzert“. Mit Olivia Trummer, Jakob Manz und Martin Riessler sind wieder Jazzer von internationalem Format dabei.

Nachdem die Jazztage 2021 noch stark durch die Corona-Pandemie beeinträchtigt waren, hofft Bürgermeisterin Annette Bürkner nun auf einen reibungslosen Ablauf der Konzertreihe. Das Kulturamt habe wieder ein sehr vielfältiges Programm auf die Beine gestellt, das eingefleischte Jazzliebhaber ebenso bedient wie Musikfreunde, die sich mit improvisierter Musik erst noch anfreunden wollen. Kulturamtsleiterin Susanne Ackermann könne dabei auch wieder auf bewährte Kooperationspartner zählen. „Das sorgt für stilistische Vielfalt“, ist sich die Bürgermeisterin sicher.

Susanne Ackermann schätzt es sehr, dass Jazzkonzerte auch wieder problemlos in der Kreuzkirche stattfinden können. Der altehrwürdige Nürtinger Kulturtempel mit seinem intimen Charakter und der hervorragenden Akustik erfreue sich bei Künstlern und Zuhörern gleichermaßen großer Beliebtheit.

Martin Riessler und Jean-Louis Matinier sind bei den Jazztagen 2023 in Nürtingen dabei. Foto: pr

Jakob Manz aus Dettingen an der Erms gilt als Ausnahmetalent. Im Alter von nur 16 Jahren wurde der Altsaxofonist ins Bundesjazzorchester aufgenommen, mit dem er in Konzertsälen wie der Elbphilharmonie Hamburg sowie in verschiedenen Ländern auftrat. Mittlerweile ist er 21 Jahre alt und gewann Ende Oktober als jüngster Preisträger den Jazzpreis des Landes Baden-Württemberg. Mit seiner Band The Jakob Manz Project begeisterte er das Publikum auf zahlreichen Festivals im In- und Ausland und räumte mehrere Auszeichnungen ab. Das Quartett steht für einen frischen und dynamischen Sound, der mit Einflüssen aus Funk, Soul, Pop und Weltmusik angereichert ist. Das Jakob Manz Project spielt am Freitag, 3. März, in der Kreuzkirche.

Ein weiteres Highlight der Jazztage ist das Gastspiel zweier außergewöhnlicher Musikerpersönlichkeiten in ungewöhnlicher Kombination. Der Bassklarinettist Michael Riessler präsentiert zusammen mit dem französischen Akkordeonvirtuosen Jean-Louis Matinier am Samstag, 4. März, in der Kreuzkirche eine faszinierende Melange aus zeitgenössischem Jazz, moderner E-Musik und europäischer Folklore. Mit Olivia Trummer bereichert eine weitere Preisträgerin des Landesjazzpreises die Jazztage: Die Pianistin gilt über die Landesgrenzen hinaus als eine der interessantesten Jazzmusikerinnen ihrer Generation. Zusammen mit den italienischen Musikern Nicola Angelucci, der in Fachkreisen als einer der besten Schlagzeuger Europas angesehen wird, und Rosario Bonaccorso, der mit seinem virtuosen Bassspiel bereits zahlreiche Musiker und Bands begleitete, bildet die gebürtige Stuttgarterin ein Trio, das durch Spielfreude und Improvisationstalent eine mitreißende Konzertatmosphäre schafft. Anhören kann man sich das am Samstag, 18. März, in der Kreuzkirche.

Olivia Trummer ist bei den Jazztagen 2023 in Nürtingen dabei. Foto: Andrea Boccalini

Die freien Kulturträger tragen wie stets zum guten Gelingen und zur stilistischen Vielfalt der Jazztage bei. So zelebriert The Sophisticated Orchestra feat. Richard Herfeld am Samstag, 11. Februar, im Theater im Schlosskeller Swingmusik der Zwanziger- bis Vierziger-Jahre. Nur einen Tag später ist die Sammlung Domnick Kulisse für das vormittägliche Gastspiel des Duos Brutus Interruptus mit Andreas Tschopp an der Posaune und Thomas Lüscher am Klavier. Die Jazzpearls gastieren am Freitag, 10. März, im Kulturverein Provisorium mit jazzig angehauchtem Bossa nova und Balladen. Am Samstag, 11. März, pendeln Florian Dohrmann & Blank Page in der Alten Seegrasspinnerei zwischen Jazz, Pop und Klassik. Mit dabei ist der Gitarrist Christoph Neuhaus, der im vergangenen Jahr den Jazzpreis des Landes erhielt.

Karten für die Konzerte in der Kreuzkirche und im Schlosskeller gibt es unter 0 70 22/94 64 150,  www.ntz.de/tickets beziehungsweise bei den freien Kulturträgern. Das Programm ist unter www.nuertingen.de/jazztage abrufbar.

Programm

Samstag, 11. Februar, 20 Uhr, Theater im Schlosskeller: The Sophisticated

Orchestra

Sonntag, 12. Februar, 11 Uhr, Sammlung Domnick: Brutus Interruptus

Freitag, 3. März, 20 Uhr, Kreuzkirche: The Jakob Manz Project

Samstag, 4. März, 20 Uhr, Kreuzkirche: Martin Riessler & Jean-Louis Matinier

Dienstag/Mittwoch, 7./8. März, 19 Uhr: Nürtinger Jazz-Spaziergang

Donnerstag, 9. März, 19.30 Uhr, Kreuzkirche: Kulinarisches Jazzkonzert mit
Funky Flowers

Freitag, 10. März, 21 Uhr, Kulturverein Provisorium: Jazzpearls

Samstag, 11. März, 20 Uhr, Alte
Seegrasspinnerei: Florian Dohrmann & Blank Page

Samstag, 18. März, 20 Uhr, Kreuzkirche:
Olivia Trummer Trio