Zusammenhalt
Der Lenninger Umsonstladen zieht um

Eine wichtige Einrichtung muss ihren Standort wechseln. Jetzt muss es schnell gehen, damit der Umzug vor dem Abriss der jetzigen Unterbringung über die Bühne gehen kann. 

Hanne Sinner (links) und Martina Urhan freuen sich über das neue Häuschen, in das der Umsonstladen einziehen darf. Foto: Carsten Riedl

Die Ehrenamtlichen Hanne Sinner und Martina Urhan können aufatmen: Ihr Herzensprojekt, der Umsonstladen (ULA), kann weiterbestehen. Seit Anfang des Jahres stand fest, dass sie das Gebäude in der Steinstraße 2 verlassen müssen. Händeringend suchten sie zusammen mit der Gemeinde Lenningen nach einer Lösung – mit Erfolg. Für den Umsonstladen wurde ein Häuschen gefunden. Damit fängt die eigentliche Arbeit aber erst so richtig an. 

Zuerst abkleben, dann streichen

An diesem Nachmittag geht es im Schulgarten 2 in Unterlenningen zu wie im Taubenschlag: Helferinnen und Helfer treffen im Minutentakt ein. „Am meisten Arbeit werden wir mit dem Streichen haben“, sagt Martina Urhan. Bevor die Pinsel geschwungen werden können, geht es ans Abkleben. Die Ehrenamtlichen haben sich zum Ziel gesetzt, an diesem Tag alle Fenster und Türen für die Streicharbeiten vorzubereiten. Denn: Viel Zeit bleibt ihnen nicht mehr. Bereits Anfang nächsten Jahres soll das alte Gebäude im Zuge der Ortskernsanierung abgerissen werden. Bis dahin müssen die neuen Räume nicht nur bezugsfertig sein, es muss auch das gesamte Inventar eingepackt, verladen, ausgepackt und eingeräumt werden. 

Viele Ehrenamtliche haben zusammen angepackt, um die neuen Räume herzurichten. Foto: Carsten Riedl

Wer glaubt, dass es sich hierbei nur um ein paar Kleinigkeiten handelt, irrt. Im Umsonstladen gibt es Schmuck, Kindersachen, Spiele, Dekoartikel, Pfannen, Geschirr, Gartengeräte und vieles, vieles mehr. Wie der Name bereits verrät, gibt es all diese Sachen völlig umsonst. Kein Wunder, dass der Andrang groß ist. „Wir haben 20-minütige Zeitfenster eingeführt und die Menge auf eine Tüte begrenzt, damit jeder aus der Schlange etwas bekommt“, sagt Hanne Sinner. Die ganzen Stücke bekommen die Ehrenamtlichen durch Spenden. „Viele Menschen sind froh, wenn sie eine Anlaufstelle haben, bei der sie etwa den Hausstand einer verstorbenen Person abgeben können“, sagt Martina Urhan. Für die Allgemeinheit habe der Umsonstladen mittlerweile eine große Bedeutung. Jeder dürfte kommen und sich Dinge holen, die er braucht. Das Angebot gelte nicht nur für bedürftige Menschen. So kämen auch einige Bürgerinnen und Bürger regelmäßig vorbei und würden sich mit den Ehrenamtlichen unterhalten. 

Im Umsonstladen steht die Zeit nie still – so überlegen sich die Beteiligten immer wieder etwas Neues. Nun soll es auch die Möglichkeit geben, Gegenstände auszuleihen. „Der Gedanke dahinter ist, dass nicht jeder alles besitzen muss“, sagt Hanne Sinner. Gartengeräte oder gar ein Fondue brauche man meist nur selten, sodass man sich diese Dinge auch gut teilen könne. 


Der ULA hat montags für die Warenabgabe von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Mittwochs stehen die Türen von 14.30 bis 16.30 Uhr für die Abgabe und zum Abholen offen. Jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat ist der Umsonstladen von 14.30 bis 18.30 Uhr geöffnet. Es werden nur gut erhaltene Gegenstände angenommen. Für die im ULA integrierte Fahrradwerkstatt werden noch ehrenamtlich Helfer gesucht.​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​