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Der „Pizza Margherita“ wird am 11. Juni gedacht

Feiertag Einen Gedenktag kann jede Person und jede Organisation ausrufen. Kein Wunder, dass die Liste der besonderen Tage immer länger und kurioser wird. Dass am 11. Juni nun die grün-weiß-rote Margherita gefeiert wird, beeindruckt die Pizzerias rund um die Teck allerdings nur wenig. Von Helga Single

Der „Welttag der Pizza Margherita“ ist der 11. Juni. Ein kurioser Gedenktag – und kein Grund für die Pizzabäckerinnen und Pizzabäcker in und um Kirchheim, den Tag besonders zu feiern. Die „Margherita“ bleibt, mit Mehl, Hefe, Wasser, Salz und Tomatensoße, Öl und Käse die Basispizza. Gute Zutaten und Gewürze seien das A und O, wie immer beim Zubereiten. Bei Graziella Caso im „Amici“ an der Arnulfstraße seien alle pizzasüchtig, sagt sie. Seit 16 Jahren bewirten sie und ihr Team die Gäste in der Vereinsgaststätte des Tennisclub Kirchheim (TCK). Aus drei verschiedenen Mehlsorten zaubert  25 unterschiedliche Pizzen.

Beliebt seien die Sorten „Pizza Amici“ mit Aubergine, Schafskäse, Basilikum, schwarzen Oliven oder die scharfe Variante „Sicilia“ mit Kapern, Sardellen, frischen Pepperoni. Auch die vegetarische Pizza mit saisonalem Gemüse findet großen Zuspruch. In der Küche lebt sie nach eigenen Angaben, ihre Kreativität aus und kreiert und probiert ständig neue Varianten von Pizza und Pasta. Bei den Jugendlichen seien die selbstgemachten Orecchiette ein Renner. Die knopfähnliche Form wird einzeln über den Daumen gepresst, hergestellt. Dazu serviert sie vielerlei Soßen. Das Pistazienpesto, die „Mediterranea“ mit Pilzen und Shrimps oder die vegetarische Soße „Trinacria“ mit Aubergine, Zucchini, Knoblauch kommen gut an. Bei den Jüngeren ist eine Holunder- oder Johannisbeerschorle beliebt, ansonsten „gehe Bier“ immer.

Viel Zeit und Herzblut

Zwei Stunden früher als ihr Personal kommt sie in die Küche –  zur besseren Konzentration und Koordination, erzählt sie. „Wenn man drin ist, läuft alles automatisch“. Oft sinniert sie zuhause über Rezepte nach, die sie verbessern möchte. Viel Herzblut und noch viel mehr Liebe stecke sie in ihre Küche, die sie sich von ihrem Mann Angelo, einem gelernter Koch, angeeignet hat. „Für meine Gäste bin ich immer da“, sagt sie strahlend. Außer im August: „Da brauch ich ein Stückchen Italien“.

Im „La Villetta“ Waldheim, am Hohenreisach, schwingt Ivan Di Sanza den Kochlöffel. Er ist kein kulinarisches Leichtgewicht, denn bereits im Lamm in Dettingen, im „La Pergola“ in Holzmaden oder auf dem Golfplatz Wendlingen stellte er sein Können unter Beweis. „Im Winter laufen Nudeln besser als im Sommer“, stellt er fest. An heißen Tagen sei seine „Hütte voll“, da gehe nichts ohne Reservierung. Sie stellen alles frisch her nach traditionellen Rezepten. Vieles habe auch er in Eigenkreation hervorgebracht.

Di Sanza liebt die Margherita

Seine Lieblingspizza ist die „Margeritha“. Kopfzerbrechen bereite ihm der Personalmangel im Service. „Ich würde mir unter den Gästen mehr Geduld wünschen“, denn, wenn der Personalschlüssel nicht stimme, würde alles nichts helfen. Trotz intensiver Suche hätte er das Personal nicht aufstocken können. „In der Gastro sind die Arbeitszeiten für viele ein Problem“, weiß er zu berichten.

Loris Pisarro betreibt das „L´italiano“ in Notzingen, in der Kirchheimer Straße seit sechs Jahren. Zuvor war der Familienbetrieb in Kempten im Allgäu selbständig. Bei ihnen laufen alle Pizzen gut. Die Lieblingspizza des Chefs ist die pikante „Quattro Salumi“ mit drei verschiedenen Salamisorten, Mozzarella und Parmaschinken, erzählt er.

Die Gastronomie liege ihm im Blut, schon der Vater betrieb eine Bäckerei in Calabrien. Für das Frühstücksfernsehen auf Sat1 wurde während Corona in seiner Pizzeria ein Beitrag zum „Pizzamaker“ gedreht, der noch auf die Veröffentlichung wartet. Über die genauen Angaben zur Herstellung ihrer Pizzateige schweigen alle, nur so viel wurde verraten: „Enthalten sind Wasser, Hefe und Salz, oft Caputo Mehl, das Flüssigkeiten besonders gut aufnehmen soll, und bei allen immer ganz viel Liebe.