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Der „Pombert“ liefert Pommes auf Knopfdruck

Neuheit Patrick Plaschke garantiert mit seinem 24-7-Automatenkiosk in Ebersbach immer heiße Fritten - auch für den Hunger um Mitternacht. Von Sabine Ackermann

Plagt einen unterwegs mal eine Heißhungerattacke, wäre ein schneller Snack genau das Richtige. Was immer geht, sind heiße Fritten. Nur blöd, wenn es schnell gehen muss und die Warteschlange vor Imbiss oder Burgerladen kein Ende nehmen will oder die Gaststätten bereits geschlossen haben.

Kein Problem in Ebersbach, denn da verspricht Patrick Plaschke Pommes rund um die Uhr. Frisch frittiert und kaum zu glauben – in 35 Sekunden fertig. Vermutlich ist der 21-jährige der Einzige, der seit kurzem diesen Service im Landkreis Göppingen anbietet – indes, in Reutlingen-Betzingen sorgte vor zwei Jahren ein damals Gleichaltriger mit seinen Fritten für Begeisterung.

Erster Automat in der Corona-Zeit

Doch von vorne. Schon früh handwerklich begabt und interessiert, was Technik an Automaten betrifft, absolvierte Patrick Plaschke bei der Emag in Salach eine Ausbildung als „Elektroniker für Automatisierungstechnik“ und wechselte nach Beendigung die Branche, setzt sein Wissen nun in die Wartung und Steuerung von Aufzügen ein. „Da komme ich viel rum und kann mir meinen Tag selber einteilen“, so der Göppinger, der mitten in der Coronazeit die Idee hatte, vor seinem Elternhaus in der Nordstadt einen Verkaufsautomaten aufzustellen. Gefüllt mit leckeren Dosengerichten, gekühlten Grillmaultaschen und Getränken sowie Snacks, „läuft es ohne viel Aufwand ganz gut“. Damit quasi Blut geleckt, wollte Patrick Plaschke schon immer einen 24-7-Automatenkiosk eröffnen, nur fehlte ihm die geeignete Räumlichkeit dazu.

Mit offenen Augen auf der Suche, sei er in Ebersbachs Stadtmitte fündig geworden. Dort, wo jetzt etwa fünf, sechs Automaten unter anderem mit Popcorn, ausschließlich alkoholfreien Getränken, Kaffee und Eis stehen, sei vormals eine SB-Geschäftsstelle der Sparda Bank gewesen. Nachdem alles in trockenen Tüchern war, ist der 21-jährige Jungunternehmer seit etwa Mitte März stolzer Pächter und kommt mit seinem „Pombert #1“ – das Highlight unter den Automaten – super an.

Riechen tut man nichts

Bezahlt werden kann wahlweise mit Münzgeld, Scheinen oder bargeldlos, dann entscheidet man sich für Salz, Ketchup oder beides zusammen und drückt den Startknopf. „Bitte warten Sie. Zubereitung läuft“, ist auf einem Bildschirm zu lesen, der Countdown zählt die 35 Sekunden rückwärts. Zu hören ist nur ein leichtes Summen. Was man nicht sieht: Die Julienne-Pommes fallen portionsweise in eine Edelstahl-Fritteuse und landen nach exakt 35 Sekunden hinter einer Klappe goldbraun in einem Pappbecher – noch den Pommespieker entnehmen, fertig.

Rund 30 Liter Öl sowie 25 Kilogramm gefrorene Fritten lagern dort. Erstaunlich, man riecht kaum etwas. In dem Gerät sind mehrere Filter verbaut und nach sechs, sieben Portionen fließt das Altöl in einen zweiten Kanister, sodass es korrekt entsorgt werden kann. „Ich bin täglich hier und schaue nach dem Rechten“, verrät Patrick Plaschke, der via App erkennen kann, ob Pommes, Öl, Ketchup oder Becher aufgefüllt werden müssen und ob vor seinem „Pombert #1“ die Post abgeht. Was fast unglaublich scheint, haut der kreative Geist einfach locker raus. „Ist der Andrang mal zu groß, kann ich den Frittiervorgang sogar auf zwanzig Sekunden minimieren.“