Unser Römersteinturm ist ein wunderschöner Turm und der höchste Punkt auf der Mittleren Alb“, erzählt Wilfried Maldoner, Vorstand der Donnstetter Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins. „Bei schönem Wetter hat man im Winter einen Blick bis zu den Alpen.“ Oft kämen Fotografen, um vom Turm aus Bilder vom Sonnenauf- und -untergang zu schießen.
Aber auch der Turm an sich sei mit seiner schönen Holzkonstruktion und seinem Schieferdach eine Sehenswürdigkeit. Seit letztem Jahr könne man sogar auf dem Römersteinturm heiraten, was schon einige Paare gemacht hätten.
Der Aussichtsturm wird von der Ortsgruppe Donnstetten betreut. Seit dem 1. April ist der Römersteinturm wieder aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und ist seither an den Wochenenden bis November für Besucher geöffnet.
Schafe, Felsen und Vulkankessel
Die Mitglieder der Ortsgruppe wechseln sich ab mit dem Auf- und Abschließen des Turms und der Betreuung des Kiosks. „Da findet sich immer jemand“, sagt Maldoner mit einem Schmunzeln. „Den Dienst macht jeder von uns gerne, weil man sich da gleich mit der Familie einen schönen Tag machen kann“, verrät der 58-Jährige. Am Turm gibt es auch zwei schöne Grillstellen. Von Donnstetten aus könne man in alle Richtungen loswandern. Dabei könne man im Frühling der Schafherde der Donnstetter Schäferin und ihren Lämmern begegnen, die in einem großen Schafstall unterhalb des Sportheims wohnen und tagsüber auf den Feldern grasen. „Die Landschaft mit einer Schafherde zu sehen, das ist nicht nur für Kinder ein schönes Erlebnis“, schwärmt Maldoner. Der Römersteiner Teilort liege nah am Albtrauf. „Dort findet man mit verschiedenen Felsformationen die schönsten, ganz romantischen Wanderwege, wo man auch nach vielen Jahren immer neue Ausblicke entdecken kann.“ Dabei sieht man auch die teilweise mehrere hundert Jahre alte Weidebuchen. „Da haben früher die Schäfer ihre Schafe untergestellt.“
Zu empfehlen sei auch die Runde um Donnstetten. „Unser Ort liegt ja in einem Vulkankessel“, erklärt Maldoner. „Deshalb kann man sich auf dem Rundweg nicht verlaufen und hat immer wieder einen anderen Blick auf Donnstetten.“ Vor einigen Jahren habe man dort auch unter anderem auf der sogenannten Kanzel ein Bänkchen errichtet. „Damit sich die Leute auch ein bisschen hinsetzen können“, sagt Maldoner, der schon seit 20 Jahren Vorstand des Schwäbischer Albvereins Donnstetten ist.
Die Ortsgruppe hat rund 280 Mitglieder. Neben der Hauptgruppe gibt es auch eine Seniorengruppe, die mit rund 15 Personen immer wieder Ausflüge auch zu kulturellen Sehenswürdigkeiten unternimmt. „Oft sind darunter Witwen und Witwer, für die es einfach schön ist, in Gemeinschaft ein bisschen herauszukommen.“ Der soziale Aspekt so einer Wandergruppe sei schließlich nicht zu unterschätzen. „Dabei ist natürlich das Einkehren das A und O“, weiß Maldoner.
Besonders stolz ist der gebürtige Tiroler auf die Wandergruppe „Rüstige Rentner“. „Die Gruppe hat sich vor rund sechs Jahren gebildet, weil wir so viele fitte Rentner haben, die doch noch weiter wandern möchten als unsere Seniorengruppe.“ Das sei besonders für frisch gebackene Rentner eine tolle Sache, die plötzlich auch unter der Woche Zeit zum Wandern haben. „Wenn man in Rente kommt, wird es einem schnell langweilig, da ist es schön, wenn man Anschluss bekommt“, weiß der Wanderprofi. Langeweile kann in der herrlichen Alblandschaft im Wandel der Jahreszeiten schwer aufkommen. Deshalb lohnt es sich, die 126 Stufen auf den Römersteinturm hinaufzusteigen und den Blick auf den beginnenden Frühling zu genießen.
Info: Den Schlüssel zum Römersteinturm kann man unter der Woche in verschiedenen Wirtschaften in Römerstein ausleihen. Weitere Infos gibt es unter den Nummern 0 73 82/52 96 oder 0 73 82/13 75.