Lenningen. Billig ist das Vorhaben nicht, doch scheint es Rat und Verwaltung der Gemeinde Lenningen unausweichlich: Brucken bekommt eine zweite Wasserleitung. Die Kosten dafür belaufen sich gemäß dem Planungsbüro RBS wave auf rund 420 000 Euro. Bislang fließt das Nass, das in den Haushalten des Lenninger Ortsteils ankommt, aus einem Hochbehälter in Unterlenningen über das dortige Netz und schließlich durch eine einzige, 100 Jahre alte, Verbindungsleitung nach Brucken. Sie liegt in der Fahrbahn der Bundesstraße.
Der Druck reicht nicht aus
Eine Rohrnetzanalyse hat ergeben, dass in höher gelegenen Gebieten - so im Baugebiet Lüxen - der Wasserdruck in Spitzenzeiten nicht ausreicht und das Löschwasser nicht in der erforderlichen Menge fließt. „Wir empfehlen dringend eine Ersatzversorgung“, sagte Karl-Heinz Buchholz von der RBS wave im Gemeinderat. Wäre die Verbindungsleitung unterbrochen, würde Brucken auf dem Trockenen liegen. Auch Reparaturarbeiten in der B 465 würden sich schwierig gestalten. Bekanntlich ist in den kommenden Jahren eine Sanierung der Ortsdurchfahrt vorgesehen. „Irgendwo muss das Wasser während der Zeit herkommen“, gab Bürgermeister Michael Schlecht zu bedenken.
Den Bau eines neuen, fast 900 000 Euro teuren, Hochbehälters empfahl Karl-Heinz Buchholz nicht. Stattdessen soll eine Wasserleitung in den Rad- und Wirtschaftsweg eingezogen werden, der in der Verlängerung der Unterlenninger Eisenbahnstraße bis zum Postweg in Brucken verläuft. Die in die Jahre gekommenen Betonplatten werden nach den Bauarbeiten entfernt und der Weg asphaltiert.
Auch der Kämmerer Rudolf Mayer sprach sich für das Vorhaben aus. Er setzt auf einen Landeszuschuss von bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten. Einstimmig votierte der Gemeinderat für den Entwurf.Anke Kirsammer