Gruibingen. Als Highlight des diesjährigen Sommerfestes der Naturfreunde im Boßlerhaus stand die Aufführung des Musicals „Der Watzmann ruft“ auf dem Programm. Zwar fehlen dem Boßler weiterhin ein paar Höhenmeter im Vergleich zum Watzmann, aber als ein Gewitter aufzog und der Berg in die berühmt-berüchtigten Nebelschwaden gehüllt war, war kaum ein Unterschied wahrnehmbar. Was die EHL-Band auf dem Gruibinger Hausberg zusammen mit dem fantastischen Publikum zelebriert hat, war nicht weniger groß als das bekannte Rustikal von Wolfgang Ambros über den legendären Alpenriesen.
Als die Austria-Rocker der EHL-Band die Bühne betraten, um loszulegen, verdichteten sich die Wolken, der Nebel zog über die Bühne und der Herrgott öffnete seine Schleusen – was aber weder die Band noch die Zuschauer vom Feiern abhalten konnte. Gemeinsam mit den Zuschauern wurden die Wolken weggesungen, sodass zu Beginn des Musicals „Der Boßler ruft“ die Schirme geschlossen werden konnten. Mit dem Einsetzen der Dämmerung legte dann die EHL-Band los. Neben dem Austro-Schwaben Edgar-Heinz-Ludwig gehören der Gitarrist Harry Seeger sowie Peter Funk an Kontrabass und Percussion dem Trio an. Der Alb-Bauer, die Knechte, die Mägde und „dr Bua“ sorgten mit ihren (Zwischen-) Texten und Liedern für anhaltendes Staunen, unzählige Lacher sowie immer wieder auch für Gänsehaut-Atmosphäre. Edgar-Heinz-Ludwig und seine Kollegen übernahmen im Prinzip alle Rollen selbst, brauchten allerdings einmal personelle Unterstützung. Edgar Wolff, Landrat aus Göppingen, schlüpfte ins Kostüm und in die Rolle der „Gaildorferin“, die ihrem betörenden Original, der „Gailtalerin“, in nichts nachstand.
Auch wenn dieses Mal der Berg „koi“ Einsehen hatte und die Wetterkapriolen „des Berges“ hautnah erlebt wurden, hatten die Besucherinnen und Besucher ein unglaubliches Erlebnis. Alle, die den Fußmarsch auf den „Schicksalsberg“ auf sich genommen oder im Zweifelsfall den Shuttlebus genutzt hatten, um dem Open-Air-Spektakel beizuwohnen, haben ihr Kommen nicht bereut, wie allseits zu vernehmen war. Im Gegenteil: Ab 2025 soll das Musical als traditioneller Termin etabliert werden.
Bei strahlendem Sonnenschein läutete die „Senioren-Kapelle“ aus Gruibingen den Abschluss des Sommerfestwochenendes am Sonntag ein. Beim Frühschoppen mit Weißwurstfrühstück genossen die Gäste die musikalische Unterhaltung bis in die Nachmittagsstunden. pm