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Der Sound von 111 Musikern

Konzert Am Sonntagabend präsentierten der Musikverein Stadtkapelle Owen und der CVJM Posaunenchor eine Sommer-Serenade der Extraklasse auf dem Owener Rathausplatz. Von Volker Grupp

Die Owener Stadtkapelle und der CVJM-Posaunenchor begeisterten bei der Sommer-Serenade auf dem Rathausplatz.  Foto: Hans-Martin Schmid

Der Sound von 111 Musikerinnen und Musikern begeisterte die zahlreichen Zuhörer, die das gemeinsame Konzert der Stadtkapelle Owen mit dem CVJM-Posaunenchor mit Standing Ovations feierten. Ein besonderer Leckerbissen war, dass die Hälfte der Darbietungen von beiden Orchestern gemeinsam musiziert wurde.

Stadtkapellmeisterin Daniela Hofmann und Chorleiter Rainer Däschler hatten ein kurzweiliges, jedoch anspruchsvolles Programm zusammengestellt. Sie dirigierten jeweils die eigenen Musiker und übernahmen abwechselnd die Leitung der „vereinigten Vereine“.

Den ersten Gänsehautmoment erlebten die Besucher beim ersten Titel „Olympic Fanfare and Theme“ der von beiden Orchestern gemeinsam musiziert wurde. Dramatische Trompetenklänge schafften eine Atmosphäre des Hochgefühls und steigerten die Vorfreude der Besucher auf die weiteren Stücke. Der Puls konnte sich beim anschließenden Owener Traditionslied „Geh aus mein Herz“ wieder etwas beruhigen. Eingeleitet durch ein elegantes Vorspiel, arrangiert von Daniela Hofmann, sangen die rund 700 Zuhörer das Lied meist auswendig mit. Abwechselnd ging es weiter. Die Stadtkapelle spielte mit „Arsenal“ einen anspruchsvollen und festlichen Marsch. Im Kontrast dazu „Sinatra in Concert“, vier Klassiker von Frank Sinatra.

Mit dem etwas anderen Walzer „Lebenswert“ wurden die Zuhörer eingeladen, das Leben in vollen Zügen zu genießen: Eine farbige, teils durch Jazz-Akkorde angereicherte Harmonik mit überraschenden Modulationen. Musik, um Gott zu danken, ist der Auftrag des Posaunenchors. „Chumm sing mit“ basiert auf einem Schweizer Kinderlied, in dem Gott mit ‚Füß und Händ‘ gelobt wird. Das „Praise-Medley“ beinhaltete Lobpreislieder wie „Wiesen und Berge“ und „Für den König“, die von Marvin Essig gekonnt für Bläser bearbeitet und umgesetzt wurden.

Dass der Posaunenchor sich im musikalischen Genre nicht beschränken lässt, bewies er unter anderem mit dem Latin-Beat „La Cintura“, einem erfrischenden Sommerhit, passend zu den äußeren Bedingungen. Gemeinsam spielten die beiden Orchester „Pasadena“. Im ersten Teil der Komposition kam ein expressives Element zum Ausdruck, das erlesene, mit Statuen geschmückte Gärten und imposante Villen beschreibt. Von anderer Art war der zweite Teil im Swing-Rhythmus und Latin-Rock-Stil. Er beschrieb das traditionelle und berühmte Footballspiel 'Rose Bowl', das am Neujahrstag stattfindet. Mit eindrucksvollen Schluss­takten endete das Werk.

In einer speziell arrangierten Version intonierten beide Orchester perfekt aufeinander abgestimmt das geistliche Gedicht „Von guten Mächten treu und still umgeben“. Ein Erlebnis, das Besucher und aktive Musiker gleichfalls tief berührte und ein weiterer Höhepunkt einer besonderen musikalischen Veranstaltung.

Mit der „80er Kult(tour) transportierten die Orchester gute Laune und weckten viele Erinnerungen. Mit „Skandal im Sperrbezirk“ oder dem „Sternenhimmel“ versetzten die Musiker die Besucher in ein rückblickend durchaus skurriles Jahrzehnt und beendeten ein gelungenes Konzert.

Die Moderatoren Elisa Warth und Holger Macho führten charmant und mit vielen Informationen kurzweilig durch den Abend.

Für die Zugabe wurden aus den Musikern gestandene Seemänner und Piraten. Sie eroberten im Medley „Santiano“ der gleichnamigen norddeutschen Band die musikalischen Weltmeere und brachten die Sehnsucht der Matrosen nach Meer und Abenteuer zum Ausdruck. Mit dem Choral „Abendlied“ verabschiedeten sich beide Orchester endgültig und beendeten einen stimmungsvollen Abend.